Kreativschmiede inszenieren: Das neue Branding der Athanor Akademie
Der Passauer Grafikdesigner Manuel Kreuzer gibt der Athanor Akademie für Schauspiel und Regie ein neues Erscheinungsbild aus Schrift
Die Athanor Akademie in Passau bildet Schauspieler:innen und Regisseur:innen für Film und Theater aus. Das bestehende schwarz-weiß Branding wirkte allerdings eher düster – Plakate und Flyer für einzelne Stücke und Aufführungen liefen unabhängig davon.
Für diese ist seit 2021 der Freelance Grafikdesigner Manuel Kreuzer zuständig, der in seinem Büro für visuelle Gestaltung in Passau Branding, Editorial und Architekturfotografie anbietet. Er überzeugte schließlich die Akademieleitung, in ein neues Branding zu investieren, und eine Marke aus distinktiver Typografie aufzubauen.
Hausschrift mit Charakter
Kreuzer entwickelte drei verschiedene visuelle Ansätze, die alle auf einer Display-Hausschrift basieren, die sich durch das Erscheinungsbild ziehen sollte. Die Wahl fiel schließlich auf die Snare von Alexander Wright und Rodrigo Fuenzalida, eine In-House International Schablonenschrift mit variablen Höhen. »Die Schrift ist verspielt, macht Spaß, und spiegelt mit ihren schlaksigen Vertikalen und etwas nervösen Energie auch die Ausbildung wider«, so Kreuzer.
Die Snare bildet die Basis für das gesamte Erscheinungsbild. Allem voran entwickelte Kreuzer daraus die Wortmarke, aus der die variablen Buchstaben immer wieder ausbrechen – so wie die Studierenden im Studium ihre eigene kreative Persönlichkeit entdecken und ausleben können sollen.
»Athanor« und »Akademie« stehen im Design zusammen oder getrennt. Für kleinere Anwendungen verwendet Kreuzer das einzelne A als Signet und ergänzt einen klaren Schriftzug in der Commercial Type Graphik von Christian Schwartz.
Plakate aus dem Generator
Innerhalb weniger Monate setzte Kreuzer bereits einige Medien im neuen Design um. Neben klassischer Geschäftsausstattung, Social Media und einem Webkonzept entwickelte der Gestalter außerdem eine neue Mechanik für die Plakatgestaltung der Akademie.
Dabei steht jedes Jahr ein eigenes Gestaltungskonzept über der Plakatserie, sodass sich die Athanor Akademie darin immer neu erfinden kann und trotzdem Kontinuität erzeugt. 2023 verwendet Kreuzer dafür einen von Eva-Maria Offermann und Paul Zink programmierten Undefined-Object-Generator, um aus zuvor definierten Farben, Zitaten und Bildern immer neue Plakate zu generieren.
So können auch die Mitarbeitenden der Akademie Material für Visuals liefern, das Kreuzer anschließend in einen zuvor gestalteten Rahmen aus Logo und Information einsetzt. So gestaltete der Designer bereits fünf Plakate, die im Laufe des Jahres noch um mindestens sieben weitere ergänzt werden sollen.
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