Sehsucht: 3D-animierter TV-Spot für die Deutsche Fernsehlotterie
Sehsucht hat für die Agentur Zum Goldenen Hirschen und die Deutsche Fernsehlotterie einen aufwändigen TV-Spot in 3D umgesetzt. Der Papierlook war dabei eine echte Herausforderung.
Sehsucht hat für die Agentur Zum Goldenen Hirschen und die Deutsche Fernsehlotterie einen aufwändigen TV-Spot in 3D umgesetzt. Der Papierlook war dabei eine echte Herausforderung.
Jahrzehntelang war die Deutsche Fernsehlotterie der ARD als »Ein Platz an der Sonne« bekannt, seit dem 9. Mai trägt sie nun einen neuen Namen und aus dem traditionellen Sonnenloge ist eine stilisierte Hand geworden – die allerdings ein wenig wie eine Sonne aussieht. Der Claim lautet nun »macht mehr als glücklich«. Begleitet wird dieser fundamentale Wandel des Corporate Design durch eine großangelegte Imagekampagne. Die Agentur Zum Goldenen Hirschen und das Animationsfilmstudio Sehsucht übernahmen die Realisierung des TV-Spots zur Kampagne.
Die Idee hinter dem 30-Sekunden-Spot war zu zeigen, wie aus einem Los wertvolle Projekte werden: Ein Papierflugzeug fliegt über Stadt und Land. Dort wo es vorbeifliegt helfen gefaltete Papiermenschen anderen Papiermenschen, falten sich Spielplätze auf und erhalten verfallene Kliniken einen neuen Papierüberzug. Am Ende entfaltet sich das Papierflugzeug zu einem Los der Deutschen Fernsehlotterie.
Regie führte Hans-Christoph Schultheiss. Die größte Herausforderung war dabei das Papier: Einerseits sollte die Papieranmutung klar und deutlich erkennbar werden, andererseits sollten die Menschen lebendig wirken und die Häuser in den Städten vertraut wirken. Schultheiss und sein Team legten dafür eine intensive Research-Phase zwischen Weihnachten und Silvester 2011 ein, nachdem sie kurz zuvor den Pitch gewonnen hatten.
Ein Teil der Lösung waren die Origami-Faltungen, die das hauseigene Art Department für das Film-Team entwickelte. Der andere Teil der Lösung waren Skripte für die Render-Engine Arnold, die dafür sorgten, dass das Papier realistisch Licht absorbiert und reflektiert. Das Modeling, Rigging und die Animation der 3D-Characters und des Settings geschah in der 3D-Entwicklungsumgebung Autodesk Softimage (XSI).
Für eine realistische Animation der Characters waren Schultheiss und einige Team-Mitglieder nach Frankfurt gefahren, wo sie in einem Motion-Capture-Studio die Bewegungsabläufe von zwei Erwachsenen und zwei Kindern aufzeichneten. Die Bewegungen übertrugen sie dann anschließend auf die 3D-Characters.
Der Hauptteil der Arbeit fand in den Monaten Januar und Februar 2012 statt, bis Ende Februar der jetzt veröffentlichte 30-Sekünder vom Kunden abgenommen wurde. Anschließend produzierte das Team im März noch drei weitere 20-Sekünder. Geplant ist auch noch eine stereoskopische Version für 3D-Kinos.
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Lieber Thomas, wir haben deine Frage an Sehsucht weitergeleitet und halten dich auf dem Laufenden.
Sehr gut gemacht,
aber was kostet denn so ein Spot?
V.a. interessiert mich einmal der Preisrahmen, wenn man bedenkt, dass so viel Aufwand (Animation, Origami-Modelle, Motion-Capture usw.) betrieben wurde. Ich bin als Hobby-Designer/VFX usw. der Meinung, dass man sich die Kosten für das Motion Capture sparen konnte. Ich selbst animiere viel und den Unterschied zwischen (Freihand) Animation/Rigging usw. und Motion Capture sieht der Kunde niemals. Profis erkennen auch den Unterschied nicht. Da Spots meist preislich utopisch hoch angesetzt werden, stelle ich mir auch hier die Frage nach den Kosten.