Die Stadt Oldenburg hat eine Corona-Awareness-Kampagne ausgeschrieben und der Designer Robert Hoffmann-Lohse hat sie gewonnen – mit einem Tape, das kunterbunt ist und genau die richtigen Worte findet.
Es war bereits im Herbst 2020 als das Kulturbüro der Stadt Oldenburg auf Initiative des Oberbürgermeisters Jürgen Krogmann einen Kreativ-Wettbewerb ausrief.
Nach dem Ende des Sommers waren die Infektionszahlen erneut gestiegen, aber die Erfahrung hatte gezeigt, dass Maskentragen, Abstand und ein sorgsamer Umgang mit Hygieneregeln durchaus wirksam sind.
Doch nach der langen Zeit der Einschränkungen und dem viel zitierten »new normal« ist die Gefahr groß, bewusst oder unbewusst, wieder in alte Gewohnheiten und Muster zurückzukehren.
Um das zu verhindern – und zwar nahbar, sympathisch und ganz ohne Belehrungen – wurde der Kreativ-Wettbewerb ausgerufen, den der Designer und Artdirektor Robert Hoffmann-Lohse gewann.
»Bleibt achtsam, bleibt gesund«, ist darauf zu lesen, »Stay connected, stay happy«, »Moin Abstand« oder »Stop COVID, not Communiction«. Oder auch »Oldenburg bleibt weiter dran« und »Friendly reminder for friends«.
Typo-Tape mit Effekt
Im Frühjahr schlängelte das Tape sich durch Oldenburg. War an Museen, Säulen und Zäunen zu sehen, an städtischen Gebäuden und Ämtern, an Brücken- und anderen Geländern, Zäunen oder Betonblöcken und wurde von einer Reihe Plakaten begleitet.
Ein »besonderes Band das verbindet statt abzusperren« nennt Robert Hoffmann-Lohse das Tape, das so bunt wie unsere Gesellschaft ist, wie er sagt, zu Solidarität und Zusammenhalt auffordert und dabei genau den richtigen Ton trifft: Freundlich, zugewandt, hoffnungsvoll und ermutigend.
Es konnte überall angebracht werden und Oldenburger:innen waren aufgefordert, sich zu beteiligen und auch Plakate zu kleben oder Bilder mit #wachtsambleiben in den Social Media zu teilen.
Zwei Monate lang haben diese Botschaften in Oldenburg bunt geleuchtet, danach wurde das recycelbare Tape wieder entfernt.
Es jetzt wieder auszurollen wäre perfekt. Und das am besten über die Grenzen von Oldenburg hinaus.
In einer Zeit verhärteter Fronten und steigender Infektionszahlen wäre es erneut an der Zeit charmant und friedvoll an das Miteinander zu erinnern und daran (W)achtsam zu bleiben.