Die nachhaltigste und schönste Bier-Marke der Welt
Das Londoner Designstudio Horse versieht den Bier-Brand Good Things Brewing mit einem verspielten und zarten Corporate Design, wie man es von Biermarken nicht kennt.
Vielleicht ist es etwas gewagt, zu behaupten, dass Good Things Brewing bereits die nachhaltigste Biermarke der Welt ist. Auf jeden Fall aber ist sie ganz nah dran.
Sam Robinson gründete die Brauerei, die in Sussex liegt, weil er überrascht war, wie wenig nachhaltig das Brauen von Bier ist, wie viel Energie, Wasser und Getreide verschwendet werden oder um die halbe Welt zur Brauerei gekarrt, wie ineffizient das Recycling ist und wie wenig wiederverwendet wird.
Nicht bei der Brauerei Good Things Brewing, die Energieeffizient arbeitet, alles recycled oder wiederverwendet wird – und die genutzte Gerste mit einem Solarbetriebenen Dörrautomat getrocknet wird, mit einer Steinmühle gemahlen und anschließend zu Mehl verarbeitet.
Neben dem Wasser, das aus einer Quelle 63 Meter unter der Brauerei stammt und Elektroautos, die das Bier ausfahren, werden Dosen statt Flaschen verwendet, da sie leichter beim Transport sind und so weniger Energie verbrauchen und, weil Aluminium sich zu 95% im Recycling-Kreislauf befindet.
Nachhaltigkeit und Natur hat sich auch das Erscheinungsbild verschrieben, das von dem Londoner Designstudio Horse entwickelt wurde.
Corporate Design in zarten Farben
In Gegensatz zu herkömmlichen Bier-Brandings, die mit Gold wie Gerste, mit Wappen, Kraft und Coolness arbeiten, ist dieses nahezu weiblich zart.
Ein feinlinierter Vogel mit einer Schwanzfeder aus Gerste zieht sich durch das Design, verweist auf die Natur, ist hell, freundlich und auf Oberflächen gedruckt, die matt sind und in zarte Farben getaucht.
Manche der Dosen sind zudem mit Infos versehen. »94 Bäume brauchen einen ganzen Tag, um die CO2 Bilanz von einem Glas Bier wieder auszugleichen« heißt es, oder, dass der jährliche Wasserverbrauch britischer Bierbrauereien 60.000 Swimming-Pools in Olympia-Größe entspricht.
Das Brand-Book mit feinen Illustrationen stilisierter Äste, Wellen und Wolken wurde einfarbig, auf recyceltem Papier und mit Tinte auf Pflanzenbasis gedruckt.
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Ich sehe primär eine Taube (ja, wirklich auch symbolisch), wohl verstärkt durch die Weizen. Was solls, macht Spaß neue Ideen zu sehen.
@Gestaltung Ludwig
>>
Es kann sich am Behältnis des Ökobieres sarkastisch bis in das kleinste Detail gestoßen werden, sicher aus diversen Gründen, oder einfach aus Besserwisserei (FP).
>> nun ja, wenn die Marke sich die Nachhaltigkeit auf die Fahnen schreibt, dann sollte man schon darüber nachdenken. Das ist dann alles andere als Besserwisserei bis ins kleinste Detail. Da geht es um das Wesentliche.
>>
Ich verstehe das Design des Behältnisses, die Illustration als den Kern dieses Artikels. Und das gefällt mir gut, weil es in seiner Form besticht. Es ist ein schönes und leichtes Design, dessen Zurückhaltung einen befreienden Kontrast zum momentanen plakativen Farb- und Formgepolter darstellt.
>>es sollte aber nicht nur schön sein, sondern irgendwie auch zum Thema und Image passen. Es ist toll, da es mit Bier-Gewohnheiten bricht, aber ich kann mir ehrlich nicht vorstellen ein rosa Bier zu trinken. Ud das auch noch aus der Aludose. Außer das schmeckt jetzt irgendwie süßlich/künstlich. Aber dann passts doch auch nicht mehr so richtig in die Nachhaltigkeit-Nische. Aber vielleicht ticken die in Sussex ja anders und es wird der Renner 🙂
Interessant, dass diese sich für Aluminiumdosen entschieden haben. Denn Aluminium, dass vom Körper aufgenommen wird, steht im Verdacht u.a. Demenz auszulösen. Daher werden die Dosen mit Bisphenol A (BPA) haltigen Folien ausgekleidet. Bisphenol A wird aber bald von der EU verboten, da es Auswirkungen auf den menschlichen Hormonhaushalt hat. Der Abbau/Produktion und das Recycling von Aluminium verursacht einen hohen Energieverbrauch. Ich vermute stark, dass eine regionale Auslieferung des Biers in Mehrwegflaschen viel weniger Energie und Schadstoffe verursacht. Also Bier von lokalen Brauereien trinken, könnte die bessere Alternative sein, als Bier aus Sussex.
Entschuldigung, die Nachhaltigkeit hätte ich näher ausführen sollen. Neben dem Wasser, das aus einer Quelle 63 Meter unter der Brauerei stammt (die mit Solarenergie betrieben wird) und Elektroautos, die das Bier ausfahren, werden Dosen statt Flaschen verwendet, da sie leichter beim Transport sind (und so weniger Energie verbrauchen) und, weil Aluminium sich zu 95% im Recycling-Kreislauf befindet.
Dieser Bierbrauer Robinson hat wohl keine Ahnung von Nachhaltikgeit. Niemand, dem wirklich an Nachhaltigkeit gelegen ist, würde heute Bier noch in Dosen verticken. Aluminiumförderung ist eine der umweltschädlichsten Angelegenheiten auf diesem Planeten, und leere Dosen landen bekanntlich gern mal im Freien statt in der Wiederverwertung. Die schöne Taube ist also Greenwashing. Schade, dass Design immer noch genutzt wird, um Leuten ein gutes Gewissen unterzujubeln.