2025 feiert die Berlinale nicht nur ihr 75. Jubiläum, sondern die Internationalen Filmfestspiele sind zugleich die ersten unter der Leitung von Tricia Tuttle. Die US-Amerikanerin macht vieles anders, bei der Gestaltung aber setzt sie erneut auf eine junge Berliner Grafikerin.
Wie vielversprechend die Entscheidungen der neuen Berlinale-Intendantin Tricia Tuttle, bisher wirken.
Als Eröffnungsfilm wird Tom Tykwers neues Drama »Das Licht« mit Nicolette Krebitz und Lars Eidinger gezeigt, der Ehrenbär geht an Tilda Swinton und die ersten Filme, die bereits in der Kategorie Panorama feststehen, sind spannend.
Tricia Tuttle hat das Programm gestrafft, eine Reihe für Regie-Debüts eingeführt – und neue Positionen für Co-Verantwortliche geschaffen.
An einem aber hat sie festgehalten. Und das, obwohl neue Festival-Intendant:innen, neu angetretene Theater-Direktor:innen oder Museum-Leier:innen ihre neue Position immer von neuen und gerne prestigereichen Agenturen und einem entscheidend anderen Erscheinungsbild begleiten lassen.
Nach einer Ausschreibung arbeitet Tricia Tuttle aber weiterhin mit der Illustratorin und Grafikdesignerin Claudia Schramke zusammen. Einer Berlinerin, die an der weißensee kunsthochschule berlin studierte und bereits von dem Vorgänger-Team engagiert worden war.
Keyvisual mit Countdown
In den letzten Jahren hatte Claudia Schramke das Keyvisual erst mit dem ikonischen Bären und mit Handmade-Touch versehen und für die Berlinale 2024 dann auf Vielfalt gesetzt und auf das leidenschaftliche und diverse Publikum, das sie illustriert hat.
In diesem Jahr aber ist das Keyvisual nicht nur abstrakter, sondern gerät zum ersten Mal in der Geschichte der Berlinale auch in Bewegung.
Neben dem klassischen Plakat, gibt es ein animiertes Key Visual, das den »medialen Wandel zu digitalen Kanälen und die Bedeutung von Motion Graphics in der Kommunikation« widerspiegelt, wie es von der Berlinale heißt.
Gleichzeitig visualisiert es das Thema Zeit, erinnert mit dem klassischen Countdown an die Historie des Films und blickt gleichzeitig mit seinem klaren Design und leuchtenden Farben in die Zukunft.
Farbenfroh und freudig
Und dann ist da noch die Vorfreude, die das neue Motiv visualisiert, die Aufregung, wenn der Countdown herunterzählt wird, zu dem Jubiläum, das es zu feiern gibt, der neuen Leiterin und jeder Menge aufregender Filme.
Fließend und auch gegenläufig sind die Kreis-Bewegungen, die mit ihren Farbkegeln zudem an Scheinwerfer erinnern und durch die farblich unterschiedlichen und fließenden Gradients die Vielfalt und Bandbreite des Festivals aufzeigen.
Begleitet wird das von einer angenehmen fein geschnittenen Schrift, die nicht auftrumpft, sondern lieber durch Raffinesse punktet, durch ein Wortlogo, das sich aufsplittert und neu zusammensetzt – und mit sehr viel Fantasie könnte sogar ein »inhale« (einatmen) hineingelesen werden.
Neben dem Plakat und dem animierten Key Visual, die ab Ende Januar in Berlin zu sehen sein werden, wird das Design für zahlreiche Anwendungen adaptiert.
Und für alle, die es nicht abwarten können, gibt es das Plakat ab sofort im Berlinale Online Shop.