Atelier Brückner gestaltet Archäologiemusem
S
achsen hat ein neue Attraktion: das Staatliche Museum für Archäologie Chemnitz – gestaltet vom Atelier Brückner.
Sie lassen Wikinger in Bewegung geraten, setzen Energiefelder in Schwingung, stellen in Berchtesgaden Natur hochkant und führen im Rostocker Zoo spielerisch und mit Primaten durch die Evolution: Das Atelier Brückner in ein Meister in Sachen Szenografie – und in Chemnitz stand es jetzt vor einer besonderen Aufgabe.
Das ehemalige Schocken-Kaufhaus, 1930 von dem berühmten Architekten Erich Mendelsohn erbaut und ein Klassiker der Moderne, verwandelten sie in das Staatliche Museum für Archäologie Chemnitz (smac). Es ist ein Haus mit wechselhafter Geschichte, im Zuge der »Arisierung« wurde die Familie Schocken 1938 enteignet, 1951 bekam sie 51% des Grundkapitals zurück und in dem ehemaligen Kaufhaus geht es jetzt noch weiter in die Vergangenheit zurückgeht.
Auf drei Etagen spannt eine lichte und modern inszenierte Ausstellung mit 6000 Exponaten den Bogen von der Ur-Geschichte bis zur Industrialisierung und verwandelt sich dabei von der Naturlandschaft im ersten Stock über die Siedlungslandschaft bis hin zur Kulturlandschaft im dritten Stock. Im Erdgeschoss hingegen schwebt das achsenmodell bei dem sich einzelne Landesteile vertikal zwischen den Etagen auf und ab bewegen. Sie präsentieren mediale, kulturellen und politische Daten, verbinden den Blick zurück mit der Gegenwart.
Zudem gibt es im Eingangsbereich einen 21 Meter hohen geologischen Profilschnitt Sachsens, der die Erdzeitalter visualisiert. Im frei schwebenden spektakulärem Aufgang, der Startpunkt für den Gang durch die Zeiten ist, hört man punktuell Klänge, die Bezug auf die einzelnen Epochen nehmen und vom Schlagen von Feuerstein bis zum Zischen der Dampflok reichen. Die Böden hingegen sind mit einer Grafik überzogen, die Ausgrabungsmethoden zitiert.
Ein zusätzliches Highlight ist der Gläserne Neandertaler, der dem Gläsernen Menschen im Deutschen Hygiene Museum Dresden nachempfunden wurde und, aufwendig rekonstruiert, durch Lichtpunkte sein Innenleben und die Körpermerkmale visualisiert.
Und auch auf die Geschichte des Gebäudes selbst wird Bezug genommen: In drei kleinen Ausstellungen, die sich mit dem Architekten Mendelsohn, mit Salman Schocken und mit der Kaufhausdynastie Schocken beschäftigen.
Bei den Sachsen kommt das smac, das am 16.5. eröffnet wurde, prächtig an. In den ersten Tagen zählte es bereits mehr als 12.000 Besucher.
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