Petersen: Berliner Handarbeit
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ie Berliner Grafikerin und Artdirektorin Melanie Petersen erfüllte sich einen Traum und druckt ihre Zeichnungen jetzt auf handgemachte Produkte.
Wie wir in der neuen Ausgabe von PAGE beleuchten, nutzen viele Kreative ihre Freizeit, um persönliche Projektideen umzusetzen. Manchmal wird dabei aus einem Hobbyprojekt ein Vollzeitjob – und ein Lebenstraum erfüllt sich. Melanie Petersen hat sechs Jahre lang als Grafikerin und Artdirektorin gearbeitet, bis sie eines Sonntags beschloss, endlich »das kleine Label mit den handgemachten Dingen« zu gründen, an das sie schon so lange gedacht hatte.
Seit Frühjahr 2012 gibt es ihre Marke »Petersen – a collection of things for everyday«, unter der sie in ihrem eigenen Online-Shop sowie im kleinen Berliner Laden Vonhey Kissen, Taschen, Tücher, Schreibblöcke und andere schöne Kleinigkeiten anbietet. Ähnlich wie die schwedische Designerin Karin Åkesson, die wir kürzlich vorgestellt haben, setzt Melanie Petersen auf einen IY-Look mit handgezeichneten Illustrationen und handschriftlicher Typografie. Ihre Designs sind simpel, sympathisch und damit ganz am Puls der Zeit. »Als Gestalter hat man oft den eigenen Anspruch, das Rad neu erfinden zu wollen«, sagt Melanie Petersen, die in Hamburg Grafikdesign studiert hat. »Aber ich habe gemerkt, dass man deshalb viele schöne Ideen verfrüht aussortiert. Jetzt gehe ich einfach immer davon aus, was ich selbst gerne hätte und entwerfe dann die entsprechenden Produkte.«
Bild: Petersen Designs
Mit Jeanskissen und Wolken-Bettwäsche fing sie an und hat ihr Angebot dann Stück für Stück erweitert. Derzeit näht sie alle Produkte selbst in Berlin – wenn die Nachfrage steigt, wie kurz vor Weihnachten, holt sie sich auch mal Hilfe ins Boot. Anstatt direkt die Massenproduktion anzustreben, macht die Designerin lieber kleine Schritte, lässt erst einmal zwei Meter Stoff bedrucken, setzt sich an die Nähmaschine und schaut dann, wie ihre Produkte bei den Kunden ankommen.
»Ich habe mich lange nicht getraut, mein eigenes Unternehmen zu gründen«, erzählt Melanie Petersen. »Aber man muss gar nicht immer mit einem Business-Plan zur Bank gehen. Man muss sich nur trauen und einfach loslegen – dann wird das schon!«
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