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Reportage-Fotografie im Web

In Printmagazinen sind immer weniger spannende Fotoreportagen zu finden – jetzt probieren die Fotografen neue Darreichungsformen im Web aus. Hier ein Überblick über einige wegweisende Projekte …


In Printmagazinen sind immer weniger spannende Fotoreportagen zu finden – jetzt probieren die Fotografen neue Darreichungsformen im Web aus. Hier ein Überblick über einige wegweisende Projekte …



…an dessen Anfang zwangsläufig die New Yorker Agentur Magnum stehen muss. Seit 2004 entstehen in der Multimedia-Abteilung der Agentur viele aufwändig vertonte Fotoessays. Weitere umfangreiche Projekte von Magnum waren zuletzt www.theglobalfund.org/html/accesstolife/en sowie ganz aktuell www.georgianspring.com, aus dem die gezeigten Screenshots stammen.

Es ist die Dokumentation von Reisen, die zehn berühmte Magnum-Fotografen im Frühjahr 2009 durch Georgien machten. Das Buch dazu ist schon im Oktober erschienen, im September war eine Ausstellung in Berlin zu sehen. Jetzt ist auch die Website zu dem Projekt fertig – mit elf sehenswerten Webdokumentationen. Alec Soth suchte die schönen Frauen Georgiens, von denen angeblich schon Immanuel Kant schwärmte, Italiener Paolo Pellegrin machte einen religiösen Trip (2. Foto von oben), Thomas Dworzak begleitete den Präsidenten, Jonas Bendiksen porträtiert die junge Generation und Antoine D’Agata unternahm eine poetische Reise (Foto unten – rechts zu sehen übrigens das Verwaltungsgebäude des Ministeriums für Strassenbau in Tiflis). Eine vielseitige Fotodokumentation, mit der man online viel interessante Zeit verbringen kann.


Wie etabliert das neue Genre mittlerweile ist, wird daran deutlich, dass auf dem Fotojournalismus-Festival Visa pour l’image in Perpignan im September erstmals ein Webdocumentary Award vergeben wurde, gesponsort von France 24 und RFI. Einblick in die sehenswerten Nominierungen gibt es hier. Der Hauptpreis ging an eine Dokumentation von Le Monde interactif mit Fotos von Philipp Jannet über Gefängnisse in Frankreich: www.lemonde.fr/prisons.

MediaStorm aus den USA ist die derzeit wichtigste Produktionsfirma auf den Gebiet des Online-Bildjournalismus. Hier eine bekannte und sehr beeindruckende Reportage von Jessica Dimmock über eine WG von Drogensüchtigen in Manhattan – von MediaStorm als Audio-Slideshow umgesetzt. Aber auch andere Produktionen sind sehenswert.

 

In Dänemark versucht sich die Firma www.bombayfc.com Bombay Flying Club als Spezialist für Online-Fotojournalismus. Unten ein Bild aus einer Audio-Slideshow aus Rumänien – siehe www.bombayfc.com/bucharest_uk.

 

Wöchentliche New-York-Reportagen von Todd Heisler finden sich auf der Website der “New York Times” in der Serie One in 8 Million. Der nette Mann auf dem Fahrrad war früher ein Bankräuber.

Auch auf der Website des “Guardian” gibt es oft interessante Audio-Slideshows, wie zum Beispiel diese über den Glamour des Altwerdens mit Bildern des Redaktionsfotografen Christian Sinibaldi.

Ruinen, verlassene Häuser und leere Läden: Fotografin Carissa Russell hat eine umfangreiche Dokumentation über den Verfall in US-amerikanischen Städten unter www.ruined-nation.com online gestellt.

 

Dai Sugano, Redaktionsfotograf der “Mercury News” wurde für eine Webdokumentation über Menschen in einer Wohnwagensiedlung in Kalifornien mit dem Emmy 2008 ausgezeichnet: www.mercurynewsphoto.com/flicks

“Durchgeboxt” hat sich im wahrsten Sinne des Wortes der Boxer Ibraimo Alberto aus Mocambique in der ostdeutschen Stadt Schwedt. Wie es ihm dabei erging, berichtet Steffen Leidel in einer vertonten Fotoreportage auf der Website von Deutsche Welle. Leidel ist Multimedia-Journalist und Dozent für Online-Journalismus – unter onlinesimple.de unterhält er einen Blog.

Anna Kåri und Guilhem Alandry vom Londoner Fotografenkollektiv documentography realisierten für die Hilfsorganisation Save the Children eine umfangreiche Webdokumentation über einen Slum in Sierra Leone in Westafrika: www.documentography.com/kroobay.


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