Foodfotografie: Kochen wie auf St. Pauli
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ou’ll never cook alone: das Kiezkochbuch St. Pauli zeigt die Küche rund um Hamburgs sündige Meile – und, dass Foodfotografie auch anders aussehen kann.
Ein besoffener Hahn, der auf einer Astra-Bierdose steckt, scharfe Partybuletten mit leichten Mädchen dekoriert, tätowiere Fische und Fish & Chips auf Bootsplanken: für das Kochbuch »Kiezküche St. Pauli« hat der Berliner Fotograf John Brömstrup die Gerichte in ungewöhnlichem Ambiente in Szene gesetzt.
Nix mit cleanem Schick oder verschmitzter Romantik à la Jamie Oliver. Statt dessen geht es kunterbunt zu, staubt der Puderzucker schon mal der neben und wird mit Himbeeren gekleckert und dazu gibt es Puffreis-Törtchen auf Netzstrümpfen, auf’s Backblech gepinselte Anarchie-Zeichen und jede Menge maritime Spielereien, die von tätowierten Ankersymbolen zu Matrosen-Pin-ups reichen.
Über die 55 Rezepte hinaus gibt es 25 Reportagen und 35 Porträts von Kiezgestalten, den letzten Elbfischern, vom FC St. Pauli und dem Obdachlosenprojekt Café mit Herz, den Lampedusa-Flüchtingen und dem Hilfsprojekt Viva con Aqua, erzählt und zusammengetragen von Sven Langanke, Küchenchef im »Indochine waterfront + restaurant«, und Inhouse von Rabea Meyerbei mpeyer Communication gestaltet, die die »Kiezküche St. Pauli«, die mehr als ein Kochbuch ist, auch herausbringen.
Kiezküche St. Pauli, 200 Seiten, Verlag: mpeyer Communication GmbH, 2014, ISBN-10: 3000451463, 29, 90 Euro
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