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Wie es auf dem Olymp der Kreativschmieden zugeht: Kenzi Benabdallah berichtet aus der Fabrica

Kenzi Benabdallah, zuletzt Sr Art Director für Heimat (TBWA) in Berlin, gehört zu den Glücklichen, die für eine Creative Residency bei Fabrica, dem legendären Benetton Communication Research Center in Treviso, ausgewählt wurden. Regelmäßig wird er für uns von seinen Erfahrungen und Projekten dort berichten. Etwas sehr Wichtiges hat er bereits gelernt …

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Eine Kleinstadt im Norden Italiens, ein Raumfahrtanzug und ein japanischer Architekt — augenscheinlich drei Sachen, die nichts gemein haben.

Vor ein paar Monaten entschloss ich mich, meinen Job als Sr. Art Director in einer Werbeagentur in Berlin aufzugeben um eine Creative Residency in Italien anzunehmen: Um genauer zu sein bei FABRICA, dem Communication Research Center der BENETTON Group. Ein Jahr in der Stadt Treviso, gelegen im Norden von Italien.

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Junge Künstler von Mexiko bis Hong Kong kommen hier zusammen, um Projekte und soziale Kampagnen zu entwickeln: Produktdesigner, Fotografen, Musiker und Kreative und das auf einem weiten Areal minimalistischer Strukturen und Betonformen, konzipiert von dem japanischen Architekten Tadao Ando. Je nach Disziplin und Projekt arbeitet man zusammen. Schnell wird einem klar, dass die unterschiedlichen Hintergründe das spannendste an der Residency sind. Nicht nur spricht jeder eine andere Muttersprache, hat in anderen Schulen gelernt und Jobs ausgeübt, sondern hat eine andere Art zu arbeiten.

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Das kann für Reibungen sorgen, die hier jeder versucht, in seine kreative Arbeit einfließen zu lassen. Vor allem ist man aber offener, selber aus gewohntem und komfortablem Denken oder gelernten Stilen auszubrechen und Neues zuzulassen.

Neben einer Reihe konzeptioneller Fotostrecken und Illustrationen, ist eines meiner ersten Projekte ein Musikvideo für eine Raumfahrtagentur. In einem Team von Directors, Kreativen, Fotografen ist es nicht anders als in einer gängigen Agentur, auf Ideen zu kommen und diese zu entwickeln — aber mit nur begrenzten Mitteln lernt man, improvisierter zu Denken, Lösungen und Ansätze schneller zu kombinieren und sein Können besser einzusetzen.

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Man verlässt sich nicht mehr auf Strukturen oder findet Referenzen von außerhalb, sondern konzentriert sich auf das, was es gibt.

Wenn es keinen Setdesigner gibt oder man nicht die Möglichkeit hat, eine karge, graue Landschaft in einem Studio zu bauen oder sie in Island zu fotografieren, muss man eben überlegen, visuell auf das gleiche zu kommen.

So große Bilder zu bekommen, bedeutet manchmal auf kleinste Weise Material zu vergleichen oder chemische Reaktionen zu finden, die ähnlich aussehen.

Und genau das ist eine der wichtigsten Sachen, die ich bisher für mich hier gelernt habe: Ein Konzept und eine Idee sind Worte und natürlich unumgänglich. Wie man damit umgeht und danach sucht, was man aus dem Eigenen heraus umsetzen kann, das wird für mich immer wichtiger.

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In meinem nächsten Beitrag zeige ich die ersten Arbeiten und spreche über die Zusammenarbeit der Residents.

Follow für weitere Arbeiten und Bilder der Residency unter @kenzibenabdallah

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