Schriftkunst und Bilderzauber
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raumhaft schöne Gestaltung: Das Gutenberg-Museum feiert den armenischen Buchdruck.
Die Armenier waren das erste orientalische Volk, das sich Gutenbergs Buchdrucktechnik zu eigen machte. Ab 1512 blühte sie in der Druckwerkstatt von Hakop Meghapart in Venedig auf und verwandelte die Lagunenstadt in eine Hochburg armenischen Buchdrucks. Auch in Konstantinopel und Amsterdam florierte er, denn erst 1772 konnte in Armenien selbst eine Druckerei eröffnet werden.
Detailreichtum, Gold, Farbenpracht und die für ihre Schönheit berühmte armenischen Schriften prägen die armenische Buchdruckkunst, die in diesem Jahr 500 Jahre alt geworden ist.
Das Gutenberg-Museum Mainz feiert das Jubiläum mit der Sonderschau »Schriftkunst und Bilderzauber«, die zuvor in Halle zu sehen war – und jetzt durch einige Kostbarkeiten erweitert wurde.
Zu sehen sind das »Urbatagirg«, das »Freitagsbuch«, der erste armenische Druck überhaupt, und der zweite, der »Parzaytowmar«, der »Vereinfachte Kalender der Armenier« und, erstmals in Deutschland überhaupt, der erste armenische Bibeldruck, der 1666 in Amsterdam entstand – und zahlreiche andere, kunstvolle und beeindruckend schöne Bücher. Darüber hinaus geht es um die einstige Rezeption der Buchkunst, wird in Reiseberichten auf Armenien geschaut und das erste als Holzschnitt entstandene, gedruckte armenische Alphabet zu sehen sein.
Schriftkunst und Bilderzauber, Gutenberg-Museum Mainz, 8.12. – 17.3.2013.
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