Christian Büning, Präsidiumsmitglied des Berufsverbandes der Deutschen Kommunikationsdesigner, empfiehlt, die eigene stärkste Seite klar zu definieren.
Es ist dumm, aber nicht zu ändern. Die meisten Designaufträge werden vergeben, wenn wir Designer nicht dabei sind. Irgendjemand möchte visuell kommunizieren und fragt, wer dafür denn der Beste sei. Alle gehen kurz in sich und bringen dann Namen ins Spiel.
Vielleicht auch Ihren, je nachdem, wie gut Sie sich positioniert haben. Aber wie kommen Sie am besten und zum richtigen Zeitpunkt in diese Köpfe? Der beste Weg dahin ist der, nicht für etwas Allgemeines zu stehen, sondern für etwas Spezifisches, wie Usability oder Identität.
Man erinnert sich zwar nur in Bezug auf diese Themen an Sie, aber dann als Erstes. Es ist besser, in irgendeiner Disziplin als Erster mitzulaufen als in allen im Mittelfeld der Aufmerksamkeit. Wenn Sie immer nur der Designer sind, der auch noch gefragt werden könnte, dann haben Sie eine Positionierungsunschärfe.
Mein Tipp: Machen Sie den Küchentest! Rufen Sie in die Küche, wegen welcher Fähigkeiten Sie gebucht werden sollten. Müssen Sie beim Rufen Luft holen? Wenn ja, dann ist Ihre Außenwahrnehmung zu schwammig.
Eine Positionierung ist kein Zauberwerk, sondern das Ergebnis dieser drei Fragen: Was können Sie am besten? Was machen Sie am liebsten? Wem könnte das nutzen? Aus der Schnittmenge ergibt sich Ihre stärkste Seite. Und an diese soll man sich erinnern, also sollten Sie diese Seite nach ganz vorne stellen und kommunizieren.
Sprechen Sie über Ihre Spezialisierung und auch über angrenzende Themen. Auf diese Weise findet man Sie besser. Viel Erfolg!
Christian Büning
Präsidiumsmitglied des Berufsverbandes der Deutschen Kommunikationsdesigner/
PAGE Kolumnist »Business Basics«
Christian Büning ist Inhaber des Büro Büning Informationsgestalter und Gründer des Werkstoff Verlags. Er ist Autor der BDG Gründerfibel und schreibt in der PAGE monatlich für Designunternehmer. Im BDG engagiert er sich für faire Märkte und professionelle Teilnehmer, von 2011 bis 2017 in der Funktion als Präsident. Er ist leidenschaftlicher Fan von schematischen Zeichnungen und kann sich oft stundenlang nicht zwischen der Unit und der Droid Sans entscheiden. Christian Büning lebt und arbeitet in Münster – mit Fahrrad, natürlich.
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