Pictoplasma 2014 – Sarah Illenberger
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litzer-Ananas, Peniskakteen und melancholische Melonen: Die gefeierte Gestalterin und Artdirektorin Sarah Illenberger führte auf der Pictoplasma durch ihre Arbeit.
Ihr Vater war ein Münchner Szenewirt, ihre Mutter Schmuckdesignerin und Sarah Illenberger ein Einzelkind. So erklärt die erfolgreiche 3D-Gestalterin und Set-Designerin auf der Pictoplasma ihre Bastelwut, die schon früh ausbrach.
Und die sie später an das St. Martin College nach London führte, wo sie auf den Spuren von Martin Parr und Tim Walker wandelte und durch die Stadt und dabei immer die Kamera dabei hatte und auf der Suche nach Dingen war, die die Welt etwas aus den Angeln heben und sie in neuem Licht erscheinen lassen.
Später folgten fünf Jahre beim Münchner Magazin Neon, wo sie so herrliche Einfälle verwirklichen konnte wie Umfrageergebnisse analog umzusetzen, mit unterschiedlich abgebrannten Kerzen, welken Blumen oder Luftballons. Und wo sie hintersinnige Bildstrecken wie die zum Thema Schönheit entwickelte und dafür mit klassischen Gemälden wie Da Vincis Mona Lisa zu dem Schönheitschirurgen Werner Mang ging, der zeigte, wie er sie auf heute Schönheitsideale zurechtstutzen würde und in dem »Vorher – Nachher« gleichzeitig zeigte, wie relativ Schönheit ist.
Seit 2007 arbeitet Sarah Illenberger jetzt in Berlin, im eigenen Studio, das in Nachbarschaft der Pictoplasma liegt – und mit unverminderter Liebe zur Handarbeit: »Fehler geben den Dingen eine menschliche Qualität«, sagt sie und bei ihr ist nichts Fake, es wird nicht digital eingegriffen, es gibt kein Retouching, statt dessen ist alles frisch und original – und wunderbar surreal.
Sie kreiert weinende Melonenscheiben als »Meloncholy«, überzieht Äpfel mit Haaren, lässt Stühle tanzen und verwandelt Uhren in Blumen, bastelt ganze Festtagsumzüge fast lebensgroß und aus Papier wie für Hermès in den Schaufenstern des KaDeWe.
Leidenschaftlich verwandelt sie tote Gegenstände in lebendige Dinge und dabei ist ihr der Humor von Jacques Tati und Bruno Munari genauso wichtig wie die Bildende Kunst und ihre unbedingte Leidenschaft, die Welt mit anderen Augen zu sehen.
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