isual Designer sind in digitalen Medien ebenso zu Hause wie in der Printgestaltung, denn heute sind medienübergreifende Kommunikationskonzepte gefragt.
Abbildung: Johannes Ritzel, Senior Designer bei AKQA in Berlin
Jobbezeichnung: Visual Designer, Grafikdesigner, User Interface Designer, Digital Designer, Creative Designer, Screendesigner, Kommunikationsdesigner
Ausbildung: Grafik- oder Kommunikationsdesignstudium
Gehälter (brutto): Junior ab 1500, Senior ab 3500 Euro
Grafikdesigner, Kommunikationsdesigner, Screendesigner, Digital und Creative Designer – die vielen Bezeichnungen für den Visual Designer zeigen den tiefgreifenden Wandel an, den dieses Berufsbild erfahren hat. Ordnet man den Begriff Grafikdesigner auch heute noch eher dem Printbereich zu, so haftet dem Visual Designer etwas Modernes, Internationales an, das die Arbeit mit digitalen Interfaces und crossmedialen Konzepten impliziert. Hier gilt einmal mehr: Beurteilen Sie lieber die Skills als die Jobtitel!
Immerhin, seit HTML5 und Web Fonts Einzug ins Webdesign gehalten haben, ist die digitale Gestaltung auch für viele zunächst noch klassisch orientierte Grafikdesigner interessant geworden. So berichtet Johannes Ritzel, Senior Designer bei AKQA in Berlin: »Bis vor einigen Jahren boten die digitalen Medien noch nicht so viele gestalterische Möglichkeiten wie heute. Damals hatte ich im Editorial und Branding viel mehr kreativen Freiraum.« Deshalb spezialisierte Ritzel sich zunächst auf Corporate-Design- und Corporate-Identity-Entwicklung im Printbereich. Heute ist sein Job bei der Interactive-Agentur AKQA sehr vielfältig. »Neben dem Visual Design mache ich Konzeption für Pitches, Artdirektion und bin auch bei der Umsetzung, zum Beispiel bei Fotoshootings, dabei.«
Doch egal, ob der eigene Schwerpunkt mehr im Print- oder im Digitalbereich liegt – das Handwerkszeug des Visual Designers ist das gleiche. Für eine Markenwebsite muss er Farbe, Form, Layout und Typografie genauso beherrschen wie für Geschäftsberichte oder Unternehmensbroschüren. Auch umfassende Kenntnisse im Umgang mit Grafikprogrammen sind selbstverständlich.
isuelle Konzeption
Darüber hinaus wird das Verständnis für interaktive Konzeption, Nutzerführung und Usability immer wichtiger. Hier ist es nützlich, Wireframing-Tools zu beherrschen. »Letztlich ist das Medium egal, es ist immer eine Designaufgabe, keine Frage der Technik. Dazu gehört auch der Mut auszubrechen und Fehler zu machen«, so die Erfahrung von Johannes Ritzel.
In Kommunikations- und Digitalagenturen ist der isual Designer meist für die grafische Umsetzung von Konzepten verantwortlich, die der Kreativ- oder der Artdirektor entwickelt hat. Doch sein Tätigkeitsbereich beschränkt sich sicher nur im Junior-Status darauf, alles hübsch anzumalen. Mit zunehmender Seniorität entwickelt er selbst visuelle Konzepte, die crossmedial zum Einsatz kommen. Daher bezeichnen sich manche Visual Designer in Abgrenzung zum Interaction Designer lieber als Creative Designer. Die Karriereleiter führt vom Visual Designer über die Artdirektion hin zur Kreativdirektion.
Ausbildung
Basis für den Beruf als Visual Designer ist eine Ausbildung zum Grafik- oder Kommunikationsdesigner an einer Hoch-, Fachhoch- oder Berufsfachschule. Johannes Ritzel etwa machte seinen Master am London College of Communication und absolvierte zuvor an der Arts University Bournemouth seinen Bachelor in Graphic Design, um international arbeiten zu können. »Bei AKQA sprechen wir zu 80 Prozent englisch, arbeiten mit internationalen Kunden und internationalen Kollegen zusammen. So hatte ich es mir vorgestellt.«
Weitere Jobprofile in der Kreativbranche finden Sie in unserem Artikel: Kreative Berufe: Jobprofile und Gehälter