Vivian Rosenthal begann ihre Karriere als Architektin, 2001 gründete sie das Designstudio Tronic, 2010 die Augmented-Reality-Plattform Goldrun. Sie ist überzeugt, dass sich AR vom Gimmick zum ernst zu nehmenden Marketinginstrument entwickelt. PAGE sprach mit der Ubercloud-Speakerin.
Vivian Rosenthal begann ihre Karriere als Architektin, 2001 gründete sie das Designstudio Tronic, 2010 die Augmented-Reality-Plattform Goldrun. Sie ist überzeugt, dass sich AR vom Gimmick zum ernst zu nehmenden Marketinginstrument entwickelt. PAGE sprach mit der Ubercloud-Speakerin.
Für Aufsehen sorgte Goldrun mit einem Pop-up-Store für Airwalk im November 2010. Über die Goldrun-App konnte man eine limitierte Auflage eines Schuhmodells nur an bestimmten Orten erwerben – nämlich am Washington Square in New York und am Venice Beach in Los Angeles. Wenn sich User dort befanden, bekamen sie einen Code aufs Handy geschickt, mit dem sie eines der 300 Paare im Onlineshop kaufen konnten. Im selben Monat verwirklichte Goldrun außerdem einen virtuellen Catwalk für H&M in New York. Mit den beiden Aktionen feierte der AR-Anbieter einen fulminanten Einstieg in das Geschäft mit Marken.
Für Rosenthal liegt der Erfolg der Projekte in dem spielerischen Aspekt: »Mit Augmented Reality wird die Stadt zum Spielfeld – und der Nutzer zu einer Schachfigur.« Die Strategie schlägt auch bei den Unternehmen an, bislang haben rund 100 Interessenten bei Goldrun angeklopft. Mit einem Relaunch der Plattform im September, bei dem die Funktionen erweitert und das Interface aufgebessert werden sollen, will Goldrun auch international durchstarten.
Rosenthal will Augmented Reality langfristig etablieren und zum Mainstream machen. »AR ist eine neue Form des Internets. Marken brauchen hier eine Repräsentanz – wie die Homepage im Netz«, sagt sie. Der Einsatz für Unternehmen aus den Branchen Mode und Entertainment liegt nahe, doch letztlich eigne sich AR für alle Branchen. Unternehmen sollten jetzt einsteigen und experimentieren – das Medium werde sich schnell weiter entwickeln und wachsen.
Rosenthal geht außerdem davon aus, dass AR nicht mehr lange an Smartphones gebunden sein wird. Goldrun arbeite bereits an einem neuen Projekt mit AR-Brillen. Bis Kontaktlinsen eingesetzt werden können, werde es allerdings noch ein bisschen dauern – »vielleicht fünf bis zehn Jahre«.
Mehr zum Einsatz futuristischer Technologien in der Markenkommunikation und im Kommunikationsdesign lesen Sie in der Titelgeschichte der PAGE 10.2011. Vivian Rosenthal live erleben Sie auf dem Digital Creativity Event Ubercloud am 20. September in Köln.