Die neue Rolle des Designs – Joint Adventures

Im Ausnahmezustand braucht es neuartige und kreative Lösungen – und neue Herangehensweisen. Das merken derzeit Regierungen genauso wie Wirtschaftsunternehmen, die ihre Strukturen und Prozesse hinterfragen und verändern müssen. Auf der Suche nach neuen Wegen greifen sie vermehrt zu agilen Arbeitsweisen und Designmethoden. Das bedeutet eine große Chance für Gestalter, sich mit ihrem strategischen und methodischen Know-how einzubringen und zu beweisen, dass Design mehr ist als Oberflächengestaltung. Vor allem, was die durch Corona beschleunigte Digitalisierung angeht, dürfen sie den Programmierern und Unternehmensberatern nicht einfach das Feld überlassen! »Kreativen und Designern fällt es in der Re­gel leichter, bestehende Modelle, Routinen und Prozesse neu zu denken und wieder nachhaltig nutzbar zu machen. Aus diesem Grund sind sie in dem Transforma­­tions­prozess nach Corona unbedingt notwendig«, sagt Richard Anjou, selbstständi­ger Marken- und De­sign­manager in München.

Neuer Auftrag für Design und Wirtschaft

Stefan Wölwer, Professor für Interacti­on Design an der HAWK Hildesheim, beob­achtet bereits ein verstärktes Interesse und sagt: »Im Rahmen der Digitalisierung neh­men viele Unternehmen jetzt die Bedeutung vor allem von UX, UI und Interaction Design wahr.« Designmethoden unterstüt­zen auch beim Sondieren, welche Ad-hoc-Maßnahmen, zum Beispiel beim massenhaften Umzug ins Homeoffice, erfolgreich waren und wie man sie verbessern kann, so Stefan Wölwer. »Auch Sozialwissenschaftler untersuchen die neuen Umstände. Das Besondere an Designern ist, dass sie darüber hinaus Lösungs- und Änderungsvorschläge machen. Dabei helfen Methoden aus dem UX Design, wie Personas, User Journeys, Ecosystem Maps et cetera.«