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Augsburger Werkschau als Antwort auf Mike Meiré

Noch vor dem Corona-Shutdown konnten die Design-Absolventen der Hochschule Augsburg mit einem besonderen Ausstellungskonzept überzeugen. In einer medien­über­greifenden Kampagne nahm die Abschlussklasse humorvoll Bezug auf Mike Meirés einminütigen Rant zur zeit­ge­nössischen Designausbildung.

Kampagne für Ausstellung der Werkschau an der HS Augsburg
Wo ist the latest shit?

 Hochschule Augsburg. Die Werkschau des Fachbereichs Design ist jedes Jahr ein wichtiges Event, aber 2020 ha­tten sich die Absolventen ein Ausstellungskonzept überlegt, für das der Köl­ner Artdirektor Mike Meiré sein Gesicht herhalten muss. In einer medien­über­greifenden Kampagne nahm die Abschlussklasse humorvoll Bezug auf Meirés einminütigen Rant zur zeit­ge­nössischen Designausbildung:

Wo is the latest shit? Wo ist das denn? Wo passiert das denn? Wo ist der Merger? Wo ist hier Fashion? Wo ist Musik? Wo ist Architektur? Ich seh’ so ein paar Prints, ein paar Poster. Aber das ist es noch nicht. Bauhaus, was soll das denn? Die werden jetzt 100 Jahre alt, nächstes Jahr. Ich kann mich doch daran nicht mehr erlabern. Es muss doch weitergehen. Wo sind die Magazine? Wo ist die Inspiration? Wo ist Augmented Reality? Wo ist das alles? Wo sind die Oculus-Rift-Brillen? Das ist alles so eine Komfortzone.

Mike Meiré, 2016 in einem WDR-Lokalzeit-Feature

Kampagne für Ausstellung der Werkschau an der HS Augsburg
Wo ist Musik?

Neben Plakaten, Flyern und Aufklebern haben die Studierenden eine Website gestaltet, auf der Nutzer wahl­weise eine »comfort zone« oder »panic zone« erkunden können und Kurz­in­formationen zu den Abschlussarbei­ten bekommen. »The latest shit« liefern die Absolventen dann so richtig beim Social-Media-Story­telling mit einer Menge kreativer Assets wie Videos oder 3D-Renderings ab. Sogar Face-Filter für Instagram haben sie gebaut, allen voran einen, mit dem wir uns alle selbst in Mike Meiré verwandeln und auf die Designbranche schimpfen können.

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Wo ist Logo?

Unter Leitung von Kai Bergmann gestalteten die Augsburger Absolven­ten – Julian Falkner, Laura Kreuzer, Nathalie Blank, Betre­mariam Tebebe, Amelie Bormann, Nathalie Pollok, Konstantin Kraska und Florian Kapaun – eine Website, die im Panic-Modus durch ein Drag-and-drop-Script das Verschieben der quietschigen Seitenelemente ermöglicht

 

 

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Kommentar zu diesem Artikel

  1. was hat das mit guter gestaltung zu tun…
    die fangen besser noch einmal von vorne an.

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