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»Aktuell arbeite ich mehr für eigene Kunden, weniger für Agenturen«

Über ein Jahr Ausnahmezustand. Wir haben selbstständige Kreative und Designstudios gefragt, wie es ihnen ergangen ist – unter anderem Designerin Ann Eckert.

Ann Eckert
Ann Eckert, Freelance-Designerin in Hamburg (Bild: Maximilian Probst)

Ann Eckert arbeitet als Freelance-Designerin in Hamburg. In der Pandemie hat sich ihre Kundenstruktur verändert.

Bei unserem letzten Gespräch im Juni warst du noch recht entspannt, was deine Auftragslage anging. Wie hat sich dein Jahr danach entwickelt?
Ann Eckert: Ich muss ehrlich gesagt etwas schmunzeln, wenn ich an das Interview denke. Damals dach­te ich noch: »Wird schon.« Tatsächlich hat die Flaute dann wesentlich länger angehalten, als ich erwartet hatte. Ich arbeite normalerweise hauptsächlich für Agenturen. Die haben ihre Buchungen komplett runtergefahren, unter anderem weil sie keine Freelancer buchen dürfen, während sie selbst Mitarbeiter in dem Bereich in Kurzarbeit schicken. Das verstehe ich und finde es auch sinnvoll – nur für Freelancer ist es eben schwierig. Dadurch hat sich die Klien­tel bei mir ein wenig verschoben. Aktuell arbeite ich mehr für eigene Kunden und weniger für Agentu­ren. Unterm Strich ist das Jahr wirtschaftlich dann gar nicht so schlecht gelaufen, aber natürlich nicht so gut wie die Jahre davor.

Wie hast du die freie Zeit gefüllt?
Damit mir die Decke nicht auf den Kopf fällt, habe ich ausgewählte Projekte ehrenamtlich oder pro bono unterstützt. Ich habe viele tolle Menschen in mei­nem persönlichen Umfeld, die sich ehrenamtlich engagieren. Wenn man sich umhört, findet man im­mer Projekte, die sich über Hilfe im Bereich Grafikdesign und Kommunikation freuen. Das werde ich natürlich auch weiterhin tun.

Das letzte Mal hast du von einer Coding-Weiterbildung erzählt.
Ja . . . Da hat mich die Motivation leider schnell verlassen. Dafür habe ich das Programm Figma für mich entdeckt. Damit erweitere ich meinen Horizont in Sachen UX/UI Design.

Wie ist dein Gefühl für 2021?
Ich bin zuversichtlich! Generell bin ich unheimlich dankbar, dass ich unter den aktuellen Umständen wei­terarbeiten kann. Grundsätzlich scheint es siche­rer zu sein, sich auf Direktkunden zu konzentrieren als auf Agenturen, weil man dann dem Auf und Ab am Markt weniger unterworfen ist. Insgesamt den­ke ich, dass wir uns noch eine Weile auf diese starken Schwankungen einstellen müssen. Die Pandemie ist ja leider noch nicht vorbei.

Ein Jahr Corona in der Kreativbranche

Wie hat sich in dieser Zeit das Geschäft von Kreativagenturen, Designstudios und Freelancern gewandelt? Das wollten wir für PAGE 04.2021 von selbstständigen Kreativen und Designstudios wissen. Die Interviews erscheinen nun nach und nach online. Wer nicht warten möchte, kann sich die Ausgabe in unserem Shop downloaden.

PDF-Download: PAGE 04.2021

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Große Projekte – kleine Digitalstudios: Tipps zu Auftragsakquise, Teambuilding, Projektmanagement und Kundenkommunikation für Freelancer

Kommentar zu diesem Artikel

  1. Hallo,
    ich habe bislang in anderer Branche gearbeitet und würde gerne erfahren ob es für die Erfüllung eines Traums (Beruf des UX-Designers) zu spät ist, mit Mitte 40 nach einer Umschulung einsteigen zu wollen?

    Also wird erst nach dem Alter oder Berufserfahrung oder der Kreativität geguckt, bevor man z.B. eine Stelle in einer Firma erhält?
    Denn die Selbstständigkeit kann aus privaten Gründen nicht in Betracht gezogen werden.
    Danke Euch für jede Info…

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