AI first: Wie sich Mutabor für die Zukunft rüstet
KI demokratisiert Design, stellt uns aber auch vor eine Reihe an Herausforderungen. Mutabors CDO Burkhard Müller erklärt im Interview, wie sein Team die neue Technik meistert
Bild: Daria Suratova
Teamkultur: Gemeinsam lernen
Wie seid ihr bei Mutabor und mit euren Mitarbeitenden an das Thema KI herangegangen?
Zu Beginn haben wir uns in großen Runden zusammengesetzt und uns gegenseitig gezeigt, woran alle Bereiche intern arbeiten. Wer welche Tools nutzt, sei es in UX, UI, Strategie, Brand Design, oder bei den Architekt:innen – außerdem haben wir haben mehrere Sessions abgehalten, in denen wir unsere Haltung zum Thema KI definiert haben.
Mit dem Wissen von heute gehen wir davon aus, dass das Designen von Assets durch das iterative Training von KI-Modellen abgelöst wird. Auf diesen Wandel bereiten wir unsere Designer schon heute vor. Sowohl im Prompten, als auch im Trainieren eigener KI-Modelle.
Bild: Daria Suratova
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Trotzdem habt ihr gerade eine Stelle für einen Prompt Engineer ausgeschrieben …
Ja, für uns ist das eine Möglichkeit, zu sehen, wie der Stand in der Branche gerade ist, und mit den Leuten zu connecten, die wirklich tiefgehendes Wissen zu verschiedenen KI-Methodiken und technischen Hintergründen haben. Wir suchen vor allem nach Expert:innen, die einen Schritt weitergehen als die Bildgenerierung mit Midjourney und uns dabei helfen können, KI tatsächlich auch in der Produktion einzusetzen.
Das sind oft Leute, die aus der IT kommen, oder Kreative, die sich schon seit Jahren mit dem Thema beschäftigen. So bauen wir gerade ein Expertennetzwerk auf, mit dem wir skalieren und KI-Leistungen für Kund:innen anbieten können.



Neue Leistungen ausarbeiten
Ihr habt mittlerweile sogar eine eigene Website mutabor.ai, die eure neuen Angebote listet. Was werdet ihr in Zukunft anbieten?
Im Moment sind wir in einer Phase, in der alle neugierig sind und lernen. Mit vielen Kunden machen wir Hackathons, in denen wir Briefings, die vorher traditionell bearbeitet wurden, ausschließlich mit KI bearbeiten. So haben wir einen A/B-Vergleich. Diese Erfahrungen helfen uns und unseren Kunden, abzuwägen, wie wir KI in naher Zukunft einsetzen werden.
Und wie geht ihr mit Kund:innen um, die noch nicht so KI-affin sind?
Jedes KI-Projekt beginnt mit einem Workshop um den Wissensstand und die Erwartungshaltung zu klären. Wir helfen, die aktuelle KI-Landschaft zu verstehen. Welche Tools es gibt, welche Technik dahintersteckt und wie sie diese bei sich einsetzen können. In jedem Projekt stellt sich aktuell die Frage, wie es mit den Rechten an den KI-generierten Inhalten aussieht. Hierfür haben wir auf KI spezialisierte Juristen, die hinzugezogen werden. Genauso klären wir, dass die KI-Projekte auch noch scheitern können und nicht zu den erhofften Ergebnissen führen. Die Offenheit schafft Vertrauen in den Prozess und die Lust am Experimentieren.
Unser Anspruch ist, unsere Kunden zu befähigen, entscheidungsfähig zu sein. Wir wollen sie beim Thema KI in den Drivers Seat bringen.

Also heißt es in Zukunft mehr Autonomie für Kund:innen?
Ja, definitiv. Betrachtet man allein das Feld Brandmanagement, so war es schon immer unsere Aufgabe, die Marke zu positionieren, sie zu schärfen und die Menschen zu befähigen, sie konsequent anzuwenden. Das jeweilige Arbeitsergebnis hat sich mit dem technischen Fortschritt und der damit gestiegenen Convenience immer wieder verändert: Früher waren es Manuals, wofür es aber auch auf Kundenseite Experten brauchte. Dann haben PDFs das Papier ersetzt. Webbasierte Guidelines sorgten als Single Source of Truth für Aktualität, ermöglichten iteratives Arbeiten und minimierten Fehler. Dann kamen Tools wie Generatoren, die es auch Nicht-Designern ermöglichten, Brand Assets zu erstellen.
Generative KI wird hier der nächste große Evolutionsschritt sein. Diese Lösungen müssen nun entwickelt und implementiert werden.
Bild: Corinna Ruttert
Erlebt Mutabor live on stage auf den Design Business Days von PAGE x W&V! Bei der Konferenz am 13. September in Hamburg dreht sich alles um strategisches Design, Co-Creation, Brandmanagement, AI-Driven Design uvm. Mehr Informationen und Tickets gibt’s unter www.designbusinessdays.de.


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