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5 Tipps fürs erfolgreiche Employer Branding

Agenturen haben derzeit nicht das beste Image. Wir haben mit Experten gesprochen und berichten, was man tun muss und kann, um sich als gute, vertrauenswürdige Arbeitgebermarke zu positionieren.

Tipps fürs Employer Branding

 Wolf Reiner Kriegler ist überzeugt: »Gutes Employer Branding senkt Recruitingkosten und hat positive Effekte auf Mitarbeiterbindung, Performance und Unternehmenskultur.« Das muss er sagen, immerhin ist Kriegler Gründer und Geschäftsführer der Deutschen Employer Branding Academy (DEBA), ei­nes Anbieters von Fortbildungen sowie Beratungsleistungen in diesem Bereich. Aber auch Unternehmen haben verstanden: Wer gute Mitarbeiter nicht nur gewinnen, sondern auch an sich binden will, muss sich professionell mit seiner Arbeitgebermarke auseinandersetzen – mit seinem Image bei mögli­chen Bewerbern, seinem Stand gegenüber der Konkurrenz und ganz allgemein damit, wie die eigenen Unternehmenswerte intern und extern ankommen. Für Agenturen ist das besonders wichtig, weil sie sich nach wie vor schwer damit tun, Talente zu finden und zu halten.

Employer Branding: Darauf sollten Sie achten

1. Flache Hierarchie oder Top-down-Mentalität? Seien Sie gnadenlos ehrlich

Und zwar zuallererst sich selbst gegenüber. Auf dem Weg zu einer guten Arbeitgebermarke müssen Sie sich im ersten Schritt den Spiegel vorhalten und sich der ungeschminkten Wahrheit stellen. Dabei werden Sie auch auf Dinge stoßen, die bei Ihren Arbeitnehmern und Bewerbern nicht so gut ankommen. Hinterfragen Sie sich: Geben Sie Ihren Mitarbeitern wirklich regelmäßig Feedback? Sind die Hierarchien tatsächlich flach oder herrscht doch eine Top-down-Mentalität? Wie fair sind die Gehälter und die Arbeitszeiten? Erst wenn Sie sich all diesen Fragen gestellt haben, können Sie entscheiden, was Sie verändern wollen und was nicht. Vergessen Sie dabei nicht: Ecken und Kanten sind erlaubt. Möglicherweise ist Ihr Standort bei Kreativen nicht so beliebt. Gehen Sie ehrlich mit diesem Nachteil um – und überzeugen Sie mit anderen Vorteilen: Ansprechende Büros, gute Sport- und Catering-Angebote oder eine gemeinsame Küche, ein Dienstfahrrad oder -roller kommen bei Kreativen gut an. Ebenfalls beliebt sind Weiterbildungsprogramme, Kinderbetreuung, die Möglichkeit, ein Sabbatical zu nehmen, oder auch ganz einfach, dass man seinen Hund mit zur Arbeit bringen kann. nach oben

2. Gehen Sie die Sache professionell an

Bei der Entwicklung einer Employer-Branding-Strategie sollten Sie unbedingt mit externen Experten zusammenarbeiten. Zum einen brauchen Sie den Blick von außen, um sich dem Status quo Ihrer Unternehmenskultur schonungslos zu stellen. Zum anderen bringen Personalspezialisten Skills mit, die Ihnen eventuell fehlen: eine psychologische Ausbildung, Coaching- und Trainingserfahrung oder auch Zusatzqualifikationen in systemischer Organisationsberatung. Auch langfristig sollten Sie das Thema Employer Branding professionell handhaben und eine Kollegin oder einen Kollegen in Vollzeit einstellen, die oder der sich um die Steuerung und Weiterentwicklung der Employer-Branding-Strategie in allen Facetten kümmert – von der Zusammenarbeit mit externen Partnern bis hin zu Human-Resources-Themen wie Mitarbeiterumfragen und Personalentwicklung. Ein Mix aus Marketing- und HR-Know-how ist dabei in jedem Fall von Vorteil.

Die Deutsche Employer Branding Academy (DEBA) sieht die Zukunft in zertifizierten Employer-Branding-Managern. In Kooperation mit der WU Executive Academy der Wirtschaftsuniversität Wien und dem Executive Education Center der Technischen Universität München bietet die Academy einen entsprechenden berufsbegleitenden Kurs an. Wer in das Thema lieber erst mal hineinschnuppern möchte, kann das in den »Praxiskreisen« tun, die die DEBA übers Jahr verteilt überall in Deutschland durchführt. (nach oben)

3. Lassen Sie Ihre Mitarbeiter für sich sprechen

Wenn aktuelle und ehemalige Mitarbeiter positiv über Sie sprechen, ist das die beste Werbung für Ihre Arbeitgebermarke – sei es auf Bewertungsplattformen wie kununu oder auf Facebook und Co. Seit Social Media fester Bestandteil der Arbeitgeberkommunikation ist, etablieren Unternehmen gerne sogenannte Markenbotschafter. Per se ein guter Ansatz, der aber auch Kritik mit sich bringt, da Botschafter traditionell nicht unbedingt die eigene persönliche Meinung vertreten. Ziel muss es also sein, so starke Identifikationspunkte zu schaffen, dass die Mitarbeiter von sich aus über Sie als Arbeitgeber sprechen und anderen Lust darauf machen, sich bei Ihnen zu bewerben. Das gilt natürlich auch intern. Lassen Sie Ihre Führungskräfte die eigene Unternehmenskultur aktiv vorleben. Nicht nur im Arbeitsalltag, sondern auch gezielt in regelmäßigen Sprechstunden für die Mitarbeiter, in der Rolle eines Paten für neue Kollegen oder als Vertrauensperson bei Beschwerden. (nach oben)

4. Zeigen Sie, was Sie als Arbeitgeber zu bieten haben

Sobald Sie die Grundwerte für Ihre Arbeitgebermarke formuliert haben und Sie Ihre Unternehmenskultur intern etabliert haben, können Sie sich an die externe Kommunikation machen: Auf jeden Fall sollten sie das Thema Employer Branding auf Ihrer Unternehmenswebsite berücksichtigen – je nach Agenturgröße mit einer eigenen Microsite oder auch einfach mit einer charmanten Vorstellung Ihrer Mitarbeiter. Nehmen Sie an Messen teil und – vor allem, um den Nachwuchs direkt zu erreichen – an Events wie den Junior Days des Art Directors Club oder den »MADbotschaftern« des Gesamtverbands der Kommunikationsagenturen GWA, über die junge Agenturmitarbeiter an ihren ehemaligen Gymnasien sowie Hochschulen Werbung für die Werbung machen. Außerdem: Tun Sie Gutes und reden Sie darüber! Wenn Sie beispielsweise für eine gemeinnützige Organisation ehrenamtlich gestalten und Ideen entwickeln – zeigen Sie die Ergebnisse der Presse und posten Sie sie in Ihren Social-Media-Kanälen. Geben Sie Ihren Mitarbeitern die Möglichkeit, an einem bezahlten Arbeitstag einem sozialen Engagement nachzugehen – und profitieren Sie von deren positiven Berichten. (nach oben)

5. Hidden Champion? Nutzen Sie Ihre Position!

Gelingendes Employer Branding verbessert nicht nur Ihr Image als Arbeitgeber – vielmehr steigert es auch Ihre Bekanntheit. Sollte Ihr Unternehmen zu denen gehören, die Kreative bei ihrer Jobsuche nicht als Erstes im Sinn haben – etwa als Mittelständler mit wenig Endkundenbezug –, müssen Sie in Employer Branding investieren. In diesem Fall haben Sie sogar einen entscheidenden Vorteil gegenüber bekannten Brands: Deren Produktmarken überlagern nämlich die Arbeitgebermarke beinahe komplett – wer sich zum Beispiel bei Audi bewirbt, denkt an das Image der Autos und nicht so sehr an die Unternehmenskultur. Nicht selten führt das zu Verwirrung und falschen Erwartungen. Sie dagegen können sich voll und ganz auf Ihre Unternehmenswerte konzentrieren. Setzen Sie dabei auf Storytelling! Erzählen Sie spannende Geschichten über Ihr Unternehmen, zeigen Sie, wie bei Ihnen gearbeitet wird. Nutzen können Sie die eigene Website, aber natürlich auch Social Media, Messen oder die Fachpresse. (nach oben)

Find Your Company: Erfolgreich um die Besten werben

Übrigens: Mit der Employer-Branding-Pattform #FindYourCompany auf PAGE online möchten wir Ihnen helfen, sich als Arbeitgebermarke für Designer und Developer zu positionieren und Ihre Mitarbeiter-Benefits wirkungsvoll in Szene zu setzen – im redaktionellen PAGE-Umfeld mit Branchenberichten, Karrieretipps und Praxisratgebern rund um Betriebswirtschaft und Qualifizierungsstrategien für Kreative. Wenn auch Sie Ihr Employer Branding auf #FindYourCompany mit reichweitenstarker Kommunikation optimieren wollen, dann kontaktieren Sie uns doch einfach unter anzeigen@page-online.de. Unser Ad-Sales-Team schickt Ihnen gerne ein unverbindliches Angebot zu.

Employer Branding in der Kreativbranche

Noch mehr Tipps und Hintergrundinfos:  In PAGE 12.2019 zeigen wir ausführlich, wie Employer Branding in der Kreativbranche funktioniert.

 

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Die wachsenden Herausforderungen für Designer bei der Gestaltung von Identitäten

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