Gemeinsam mit Sci-Fi-Autor Bruce Sterling und Zeichner Felix Mertikat entstand der Comic »Temple of Refuge« des Geflüchteten Sartep Namiq, der eine Vision hat – und gleichzeitig Sea Watch unterstützt.
Zu ihnen gehört Sartep Namiq, der 2016 aus dem kurdischen Irak nach Berlin flüchtete und dort mit 900 anderen Geflüchteten in einem Hangar am Flughafen Tempelhof untergebracht war.
Um Perspektiven zu eröffnen, boten die Neuen Auftraggeber ihre Unterstützung an und trafen sich regelmäßig mit einer Gruppe Geflüchteter, um Ideen zu diskutieren. Am Ende blieb einzig Sartep Namiq übrig, die anderen konnten sich nicht mehr gegen die Perspektivlosigkeit stemmen, der sie ausgesetzt waren.
Auch deshalb entstand Namiqs Idee eines Comcis, in dem ein Zeichner die Wünsche Geflüchteter festhält, die plötzlich Wirklichkeit werden und den Flughafen Tempelhof in eine fantastische Stadt verwandeln, in der die Menschen für eine gemeinsame und glückliche Zukunft kämpfen.
Um die Geschichte zu entwickeln, wurde der legendäre amerikanische Cyberpunk-Autor Bruce Sterling engagiert, der mit Namiq dessen Ideen durchsprach und ihn bat, seinen Alltag im Hangar zu fotografieren, wo man schläft, man duscht und dazu viele andere Details, die Menschen von Außen gar nicht wissen.
Comic, der ganz auf die Bilder setzt
Entscheidend war, dass die Geschichte vor allem für Menschen gedacht ist, die »keine Erfahrung mit Flucht haben und Geflüchteten vielleicht sogar ablehnend gegenüberstehen« wie Namiq sagt – und, dass sie ohne Worte auskommt, damit weder die Sprache noch das Lesen eine Hürde sind, den Comic zu verstehen.
Nachdem sie sich Namiq und die Neuen Auftraggeber die Arbeiten zahlreicher Comiczeichner angeschaut hatten – aus Europa, der arabischen Welt und Deutschland – baten sie schließlich den preisgekränten Zeichner Felix Mertikat die Geschichte umzusetzen.
»Wenn ich von hundert Personen, die Vorurteile gegen Menschen wie mich haben, fünf Personen mit meiner Geschichte erreichen kann, wäre das ein großartiger Erfolg«, sagt Namiq.