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Ruinen der Konsumgesellschaft

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Längst vom Winde verweht sind die Botschaften auf den Schildern, die Volker Renner in seiner Serie »Schwebende Rahmung« fotografiert hat. 

Für Fotos, die den Konsumkapitalismus als längst verflossene Epoche erscheinen lassen, bieten die USA derzeit reichlich Motive – nicht nur im besonders berüchtigten Detroit. Der Hamburger Fotograf Volker Renner, der 2010 schon auf den Spuren des Farbfotografie-Pioniers Stephen Shore die USA bereiste (»A Road Trip Redone«), hat von einem zweiten Nordamerika-Trip Bilder verklungener Werbebotschaften mitgebracht. Schöner als der Textem Verlag, bei dem auch »Schwebende Rahmung« erschienen ist, können wir die Bilder nicht beschreiben, darum sei hier zitiert:

»Das Buch zeigt ausschließlich leere Verkaufshilfen, schwebende Rahmen ungewisser Bestimmung vor leuchtend blauem Himmel. Es handelt sich dabei genauer um ehemals beleuchtete Werbeschilder aller Größen und Formen. Offenbar ist der Standort der Werbetafel im Laufe der Zeit unattraktiv geworden oder das beworbene Hotel, Einkaufsparadies oder Fitnesscenter selbst verschwunden, da nur noch die Gerippe der Werbetafeln am Straßenrand stehen und sich auf den Fotos keinerlei Zuständigkeit für diese staksigen Gebilde ausmachen lässt. Vereinzelt befinden sich noch die Neonröhren in den Rahmen, bereit, jederzeit wieder anzuleuchten, was dem geschäftstüchtigen Unternehmer geeignet erscheint. So stehen diese Informatoren ohne Information seltsam nackt in der Gegend herum, als Ruinen eines vergangenen Aufmerksamkeitsspektakels

 

Volker Renner: Schwebende Rahmung

A collection of empty commercial signs photographed while crossing the States 3 times

Gestaltung: Christoph Steinegger

ISBN: 978-3-86485-048-6

Preis: 30 €

Seitenzahl: 96

24 x 30 cm, Hardcover

Textem Verlag 2013

Produkt: PAGE 02.2020
PAGE 02.2020
Fotografie: Comeback in Kommunikation, Branding und UX Design ++ Behavioural Design: Wie wir mit Design Verhalten gezielt verändern können ++ Vegan drucken – so geht’s ++ Creative Coding für Designer ++ Framing als Kreativmethode ++ Dos & Don’ts: Mit UX an die Spitze ++ John Maeda im Interview

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