Porträt der Woche: Annina Brell
PAGE gefällt …: Illustrationen von Annina Brell, die Working- und andere Multitasking-Moms umwerfend pointiert aufs Papier bringt und Rotkäppchen auf die Bühne, die ein Faible für klare Formen hat – und für Wölfe.
Bild: Annina Brell
Name Annina Brell
Location Hamburg
Web www.anninabrell.de
https://www.instagram.com/anninabrell/
Start Ich habe Bildende Kunst und Visuelle Kommunikation studiert, bevor ich zum Comiczeichnen nach Hamburg gekommen bin. An der HAW habe ich Illustration studiert und so die hiesige Comicszene und viele tolle Zeichner:innen kennengelernt. Sehr wichtig war für mich auch das Comicfestival Hamburg mitzuorganisieren.
Stil Ich mag vereinfachte Formen, reduzierte Farbigkeit und klare Linien. Aber ich versuche mich weniger mit Form und mehr mit meiner Arbeitsweise zu beschäftigen: Wie will ich arbeiten, was ist mir wichtig? Welche Techniken bereiten mir Freude und bringen mich weiter? Daraus ergibt sich dann ein Stil. Ich drucke zum Beispiel super gern am Risographen. Dafür muss ich anders mit Flächen und Farben umgehen und bekomme neue Impulse.
Lieblingsmotive Starke Körper in allen Formen. Ich interessiere mich in meinen Bildern und Geschichten für die Lebensrealitäten von FLINTA*, und – bedingt durch meine eigene Erfahrung – auch besonders für Mutterschafts- und Elternerfahrungen.
Technik Ich skizziere analog, dann geht es je nach Projekt am Leuchttisch oder Computer weiter. Als ich ein Kind bekommen habe, habe ich mir ein Tablet gekauft, weil ich Sorge hatte, dass ich sonst nie mehr zum Zeichnen komme. Inzwischen gehe ich wieder jeden Tag ins Atelier und arbeite mit Stift und Papier. Das Tablet ist trotzdem geblieben – ich finde es total praktisch!
Ich habe auch eine Leidenschaft für analoge Drucktechniken wie Riso und Siebdruck und mache gerne kleine, einfache Zines mit dem Kopierer. Es ist cool aus einer Idee ein tatsächliches Druckerzeugnis zu machen.
Inspiration Häufig sind Texte die Ausgangspunkte für meine Arbeiten: Mythen und Märchen, aber auch Sachtexte zu Feminismus, Erzähltheorie und Literaturwissenschaft begeistern mich. Momentan bin ich außerdem sehr inspiriert von meinem Kind und dem Muttersein – und den vielen tollen Eltern, denen ich jeden Tag in meinem Viertel, vor der Kita oder im Park begegne. So ist meine Postkartenserie »Flexing Moms« entstanden.
Kund:innen Ich versuche mit Auftraggeber:innen zu arbeiten, die sich für die gleichen Themen interessieren und ähnliche Werte vertreten wie ich. In der Vergangenheit habe ich zum Beispiel Illustrationen für die Stabsstelle Gleichstellung der HAW Hamburg oder Pinkstinks Germany gemacht.
Ein sehr bereicherndes Projekt war die Bühnenbildgestaltung für eine moderne Rotkäppchen-Inszenierung am Schauspielhaus Hamburg. So ein kollaboratives Arbeiten mit anderen Künstler:innen gefällt mir sehr, das würde ich in Zukunft gerne öfter machen.
Agentin –
Bild: Annina Brell
Bild: Annina Brell
Bild: Annina Brell
Bild: Annina Brell
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