Wer kennt diese Illustrationen noch aus der Kindheit? Ein Rückblick auf Leben und Arbeit von Eva Johanna Rubin
Als verspielt und poetisch wird oft der Stil der 1925 in Berlin geborenen Illustratorin Eva Johanna Rubin bezeichnet, die auch ich als Kind liebte. Hunderte Male blätterte ich durch »Das Liederkarussell«, ein großformatiges Buch mit Volksliedern, dessen Notentexten ihre Illustrationen erst buntes Leben gaben. Wie zum Beispiel hier den Liedern »Es regnet« oder »Wachet auf!« …
Von der Zeichnerin wusste ich damals natürlich nichts … In PAGE 12.2017, die ab sofort auch in unserem Online-Shop zu haben ist, stellen wir eine Reihe spannender Illustratoren des 20. Jahrhunderts vor. Eine der Lebensgeschichten, die wir dort nachzeichnen, ist die der Illustratorin des »Liederkarussels«.
Mitten im Krieg verbrachte Eva Johanna Rubin 1941 schon als 17jährige ein Probesemester an der Hochschule für Bildende Künste, konnte ihr Studium aber erst nach 1945 fortsetzen. Ihr erstes, noch traditionell illustriertes Bilderbuch »Der bunte Garten« erschien 1946. Auch die Kriegsjahre verarbeitete sie damals künstlerisch und fand so zu ihrem unverwechselbaren Stil: meist Federzeichnungen, für Kinder oft bunt aquarelliert, mit Anklängen an die Volkskunst und/oder surreal verfremdet.
Rubin arbeitete für Verlage in Ost und West, besonders produktiv war ab 1956 die Zusammenarbeit mit dem in der DDR führenden und für seine schönen Publikationen regelmäßig preisgekrönten Kinderbuchverlag Berlin. Seit 2002 gehört er zur Verlagsgruppe Beltz, wo es aktuell noch vier von Rubins Publikationen gibt: die Märchensammlung »Großmütterchen Immergrün«, das Liederbuch »Pferdchen lauf Galopp«, die Reimsammlung »Ri-ra-risch« und »Kikeriki, wacht auf!« über die Aufwachrituale der Tiere.
Wie es in ihrem Atelier aussah, beschreiben Zeitgenossen. »Hoch über dem nahen betriebsamen Kurfürstendamm, umgeben von Büchern, Bildern, tönernem, papiernem und hölzernen Kunsthandwerk, arbeitet Eva Johanna Rubin, schrieb das Magazin »Gebrauchsgrafik« 1970. »Ein heiterer Zoo mit buntem Getier in allen Größen, geklebte und geschnitzte Häuschen und Kirchen, Schalen und Töpfe mit gemalten Blumen und Früchten ergeben eine unverhoffte neue Realität, die in eine heile Welt ohne Lärm und Leid führt.«
Die Zeichnerin starb 2001, ihren Nachlass erhielt die Berliner Staatsbibliothek.
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