Die Kunst der Verführung: François Berthoud
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rste Einzelausstellung des Modeillustrators François Berthoud.
Er zeichnet für die ganz Großen – für »Vogue«, »The New York Times Magazine« und »Vanity Fair«, für die Modehäuser Yves Saint Laurent, Bulgari und Christian Dior, wird als Künstler gefeiert, der Pop-Art und Expressionismus verbindet – und jeder Arbeit eine unverwechselbare Handschrift verleiht.
Das Museum für Gestaltung in Zürich führt jetzt durch das Werk von François Berthoud, der 1961 in Le Locle geboren wurde, in Lausanne Grafikdesign studierte und seither gekonnt mit Andeutungen, mit dem Verborgenen und Verführerischen spielt.
Von Erotik und Verführung
»Erotik ist ein Dauerthema, auch in der Werbung. Illustrationen können jedoch mehr Raum für Vorstellungen und Interpretationen bieten«, sagt Berthoud über seine Arbeiten, die sehr reduziert wirken und dennoch prägnant und bildgewaltig sind, die Kontur und Fläche betonen und die er mit seinem eigenen Logo, einem spiegelverkehrten F, signiert.
Nicht nur seine Arbeiten selbst, sondern auch wie sie entstehen, zeigt das Museum in drei verschiedenen Bereichen.
Blick hinter die Kulissen
Ein eigens produzierter Film erläutert den Entstehungsprozess ausgehend von der Fotografie, die Berthoud auf ihre visuelle Essenz reduziert, daraus eine Linolplatte schneidet und schließlich damit die Bilder druckt. Diesen wiederum ist der zweite Teil der Ausstellung gewidmet, der zahlreiche Werke zeigt – Anzeigen, Magazine, Verpackungen, Kampagnen, Arbeiten für Brioni oder den Galeries Lafayettes, Porträts von Sonia Rykiel und Karl Lagerfeld.
In einem Nachbau zweier Studios werden schließlich Berthouds Werkprozesse verdeutlicht, seine Vorstudien und Reinzeichnungen gezeigt, der Linolschnitt, die Farbklaviaturen und die fertigen Kampagnen.
Die Ausstellung, die nicht nur Vieles zeigt, sondern auch Vieles sichtbar macht, ist noch bis zum 9. Oktober zu sehen. Bei Hatje Cantz erscheint ein sehenswertes Begleitbuch.
Abb. oben: Panties für Dior, 2004, © François Berthoud
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