Letzten Sommer hat das Aktionsbündnis Verlage gegen Rechts dazu aufgerufen, Plakate zu gestalten, die sich klar gegen Diskriminierung stellen. Hunderte wurden eingereicht und eine große Auswahl sind jetzt als Plakat-Zeitung und im Web erhältlich – und können auf der nächsten Demo genutzt werden.
Gründe gegen Rechts und gegen Diskriminierung auf die Straße zu gehen, gibt es erschreckender Weise gerade ja genug. Und Hunderttausende haben das in den letzten Tagen auch erneut getan.
Ganz so wie im letzten Jahr, nachdem bekannt geworden war, dass Rechtsextreme und AfD-Politiker über Remigration beraten haben.
Das brachte die Verlage gegen Rechts, ein Aktionsbündnis, das sich 2016 gegründet hat, als rechte Verlage begannen, sich auf Buchmessen zu positionieren, auf die Idee zu einem Open Call.
Aufgefordert wurde dazu, Plakate zu gestalten, um sich auf vielfältige Weise gegen Rechts zu positionieren. Bunt, abstrakt oder ganz konkret, illustrativ oder typografisch. Und so für einen Protest zu sorgen, der vielseitig ist.
Mehr als 600 Plakate wurden eingereicht und innerhalb des Bündnisses wurde gleich zweimal ausgewählt. Einmal rund 350 Plakate, die auf der Website von Verlage gegen Rechts stehen, heruntergeladen werden können und bei nicht-kommerzieller Nutzung kostenfrei verwendbar sind.
»Demokratie muss gepflegt werden« ist über einer Topfpflanze zu lesen, »Hass ist keine Meinung« heißt es auf einem anderen, »Hab’ mal Respekt Diggah!« hingegen setzt ganz auf leuchtende Typografie. »Plakatieren bis die Nazis den Mut verliere«, wird gefordert und »Only Love, No Hate« oder festgestellt »Der Regenbogen kennt kein Braun« und »Braune Suppe schmeckt nicht«.
Und dabei wird auf Illustration gesetzt, auf Typografie und manchmal auch auf Fotografie.
Darüber hinaus wurden 30 Motive für die erste Publikation des Bündnisses ausgewählt, die Plakat-Zeitung »Augen auf!«.
Neben den Plakaten selbst wird darin das Projekt »Plakate gegen Rechts« erläutert und zudem gibt es auch eine Anleitung zum Plakatieren.
Konzipiert und gestaltet haben »Augen auf!« unter anderem Harriet Dohmeyer vom Ankerwechsel Verlag und Simon Wahlers vom Studio Zweifel.
Und gleich direkt zum Launch der Plakat-Zeitung am 31. Januar waren zahlreiche der Plakate am Hamburger Rathausmarkt zu sehen. Als Mitglieder der Verlage gegen Rechts Teil der dortigen »Menschenkette gegen die AfD und ihre menschenfeindliche Politik« waren.
Wer Augen auf! erwerben möchte, kann das direkt auf der Website von Verlage gegen Rechts tun. Auch ein Set mit 30 Plakaten in DIN A3 und in DIN A1 ist auf Spendenbasis erhältlich.
Augen auf! 36 Seiten \ Zeitungsformat, Verlage gegen Rechts, Konzeption und Gestaltung: Harriet Dohmeyer, Lenja Hansen, Else Laudan, Katharina Mevissen, Charlotte Riemann, Zina Rupp, Simon Wahlers. Spendenempfehlung 3 Euro.
Das finde ich sehr gut und intelligent!