Auch so kann ein Reiseführer aussehen!
Eigenwillig, wild und bunt: In seinem »Hamburg Skizzenbuch« führt der Illustrator Felix Scheinberger in einem wahren Bilderrausch durch die Stadt.
Ein Jahr lang hat der Illustrator Felix Scheinberger sich durch Hamburg treiben lassen. Von Rothenburgsort über St. Pauli, den Hauptbahnhof bis hin zu Hagenbecks Tierpark. Immer dabei: Zeichenstifte und einen Aquarellkasten.
So ist das Hamburg Skizzenbuch entstanden, das erste einer Städte-Reihe im Freiburger Christophorus Verlag. Expressiv, mit pointiert gesetzten Farben und herrlichem Eigensinn erzählt Scheinberger, den Menschen, Geschichten und Gefühle weit mehr interessieren als die Zentralperspektive, von den Punks in der Schanze, den Tänzerinnen auf der Reeperbahn, den Tussen am Neuen Wall – und dem Affen im Zoo.
Er zeigt Hafenkais und alte Brücken, saftiges Grün und eine scheinbar aus den Angeln geratene Hafencity, Franzbrötchen und Elbkräne, Fische und die Reetdachhäuser in Volksdorf, das Teehaus in Planten un Blomen und die atmosphärischen Kanäle der Speicherstadt.
Es ist ein Hamburg bei dem man viel wiedererkennt, es so aber noch nie gesehen hat, ein Stadtrundgang überbordend vor Bildern – und mit charmanten Informationen. Erzählt das Gezeichnete seine ganz eigenen Geschichten, kommen zahlreiche gedruckte dazu. Darüber wie die vollautomatisierten Kräne in den Hafen kamen, wie es um die Zukunft Rothenburgsorts steht, warum sich im Namen Övelgönne der Begriff Neid versteckt oder was es mit dem Portugiesen-Viertel und der Seefahrerromantik auf sich hat.
Entschleunigtes Zeichnen gegen die Selfie-Kultur, ausharren an den einzelnen Orten anstatt nach dem schnellen knipsen genauso schnell wieder abzuhauen und vor allem auch mit den Leuten ins Gespräch kommen, sind wichtige Aspekte des Skizzenbuches.
Mit geduldiger Anwesenheit überzeugte Scheinberger schließlich auch die Tänzerinnen auf der Reeperbahn. Neugierig hatten sie beobachtet, was er mit dem Zeichenblock dort wohl macht, man kam ins Gespräch und schließlich hatten die Damen nicht dagegen, in dem Buch aufzutauchen.
Als nächstes wird ein Berlin Skizzenbuch erscheinen, gezeichnet von Dieter Jüdt, später folgen Köln und München.
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