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Kopf hoch – die neue PAGE ist da!

Mit großem Mental-Health-Ratgeber, dem PAGE Ranking 2023 und Einstiegs-Tipps fürs Creative Coding // Interview with visual artist Khyati Trehan

Cover der PAGE 03.2023 mit einem farbenfrohen Visual von Jon Burgerman, auf dem ein gesprühter Smiley zu sehen ist.
Cover Jon Burgerman

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»Mad Men«? »Woke Wo/Men«? – Na, welchen Titel würden Sie wohl einer Serie über die Kreativbranche der 2020er Jahre geben? Natürlich wird in den Agenturen auch heute noch geflachst und geflasht. Aber wer die Werber alten Schlages mit dem Nachwuchs von heute vergleicht, wird eine neue Ernsthaftigkeit nicht verkennen. Bei dem von wirtschaftli­chem Auf­schwung und Fortschrittsgläubigkeit getragenen Le­bensstil der Don Drapers der 1960er waren Alkohol- und Zigarettenkonsum allgegenwärtig, Sexismus und Rassismus Dauergäste. In der Kultserie »Mad Men« (Erstausstrahlung von 2009 bis 2015) jagte denn auch ein Wortwitz den anderen. Heute dominieren dagegen Vorsicht und Verhaltenheit.

Selbst der Riesenspaß von »Silicon Valley« (Erstausstrahlung von 2014 bis 2019) ist vorbei. Hatten die Techkonzerne noch nie einen Aufwand gescheut, um ihre Beschäftigten bei Laune zu halten – vom fancy Bällebad bis zum kostenfreien Einfrieren von Eizellen –, kam es infolge der makroökonomischen Lage längst auch bei Amazon, Meta und Co zu Massenentlassungen. Vorstandschefs ließen gar ver­lauten, dass sie ihrem Personal fortan mehr Druck machen woll­ten: Sundar Pichai von Google forderte sei­ne Belegschaft auf, mit größerer Dringlichkeit zu han­deln, mit schärferem Fokus und mehr Hunger, als man ihn an sonnigeren Tagen gezeigt habe. »Ich hoffe, ihr lest alle die Nachrichten.«

Die psychische Belastung in den Kreativberufen ist gestiegen, stößt angesichts der aktuellen Gegebenheiten nun doch erst recht hohe intrinsische Motivation auf geringe (monetäre) Wertschätzung. Was also tun? Einfach Mundwinkel hoch? Gute Miene zum bösen Spiel? Eventuell tatsächlich ein Anfang: Wenn wir die Mimik bloß ein wenig ändern, sorgen schon allein die dabei ausgeschütteten Endorphine für eine bessere Stimmung und gesteigerte Denk­leistung – und damit auch für neue Sichtweisen auf das, was jede:r Einzelne für sich, aber auch Agentu­ren für ihre Angestellten tun können, um die menta­le Gesundheit und den Spaß an der Arbeit zu stärken und die unbestritten ernsten Herausforderun­gen dieser Tage mit der nötigen Leichtigkeit anzugehen.

Ob es je eine Unterhaltungsserie über die Creative Industries der 2020er Jahre geben wird? Wer weiß. Wie diese dann heißen würde? Bestimmt nicht »Lucky Strike«, aber vielleicht ja »Lucky Smile«.

Also gleich PAGE 03.2023 besorgen – und lesen!

PDF-Download: PAGE 03.2023

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English version

“Mad Men”? “Woke Wo/Men”? – Say, which title would you choose for a show about the creative industry of the 2020s? Of course, banter and flashiness still exist in present time agencies. But if you compare the old-school ad men with today’s young tal­ents, a new kind of seriousness is impossible to miss. Fu­eled by economic growth and a belief in progress, the life­style of the Don Drapers of the 1960s in­clud­­ed an omnipresent consumption of alcohol and ­cigarettes, sexism and racism were permanent fixtures. The cult TV show Mad Men (first broadcast 2009 to 2015) had one pun following the next. Today, caution and re­straint dominate.

Even the super fun times of Silicon Valley (first broadcast 2014 to 2019) are over. Had tech companies never skimped on keeping their workers happy – from fancy ball pit to free egg freezing – macroeconomic circumstances have long since led to mass layoffs at Amazon, Meta & Co. too. Board chairmen have even made it known that they want to put more pressure on their staff. Google’s Sundar Pichai asked his employees to act with greater urgency, sharper focus, and more hunger than shown on sunnier days. “I hope all of you are reading the news.”

Psychological stress has increased in creative jobs, where, under current circumstances even more, high intrinsic motivation meets low (financial) rewards. What to do? Simply turn that frown upside down? Grin and bear it? That might be a real start: by chang­ing the facial expression just a little, a release of endorphins, a better mood, and a higher intellectual capacity are achieved – and thereby new views on what everyone can do for themselves, but also on what agencies can do for their employees to strength­en mental health and job satisfaction, so the indis­putably serious challenges of the times can be faced with the needed lightheartedness.

If there will ever be a show about the creative industry of the 2020s? Who knows? How it would be called? Surely not “Lucky Strike”, but maybe “Lucky Smile”.

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