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Darstellungsqualität am Screen: Von Apps bis Internet of Things

Die Anforderungen an heutige Screenfonts sind groß. Sie müssen Trends überstehen und sich für eine Vielzahl von Umgebungen eignen. Welche Schriften diese Herausforderungen meistern, verrät Teil 8 unserer Serie »Schrift bringt’s«.

Monotypes Spark-Technologie sorgt dafür, dass man auch an Geräten mit wenig Speicherplatz anstelle von Pixelfonts Vektorfonts nutzen kann.

Die Anforderungen an heutige Screenfonts sind groß: »Bildschirme gibt es in allen möglichen Formen, Größen und Formaten – und Marken müssen ihre Identität überall konsequent präsentieren«, so Hendrik Weber. »Entsprechend benötigen sie vielsei­tig einsetzbare Schriften, die Trends überstehen und sich für eine Vielzahl von Umgebungen eignen, die in kleinen Formaten, etwa auf einer Smartwatch, ge­nauso gut lesbar sind wie auf digitalen Billboards.« Damit nicht genug, müssen sie auch auf den Anzeigen im Auto funktionieren, wo der Fahrer nur sehr kurz aufs Display in der Konsole blickt. Einfache, kla­re Schriftzeichen und eine ausgewogene Strichstärke sind deshalb unerlässlich.

Sinnvoll kann es sein, zwischen Headline- und Le­seebene zu unterscheiden. »Während man bei Über­schriften und großen Größen ruhig extrovertier­te­re Schriften nutzen kann, die visuell stärker auf die Markenwerte eingehen, sollte man sich auf der Lese­ebene zurücknehmen«, erklärt Hannes von Döhren. »Nichts ist anstrengender für das Auge als ein langer Text, bei dem man immer wieder an bestimmten Buchstaben unangenehm hängen bleibt und auf den man sich sehr konzentrieren muss. Leseschrif­ten soll­ten im Idealfall das Gefühl der Marke aufnehmen, sich aber auf ihre Aufgabe – die Infor­ma­tionswieder­gabe – konzentrieren.«

Um die Lesbarkeit von Webfonts zu optimieren, werden sie gehintet, das heißt, die Schriftdatei enthält Zusatzinformationen darüber, wie der Raste­­ri­zer des Betriebssystems die Vektoren am besten auf dem digitalen Endgerät darstellt. Das auto­ma­tische Hinting erledigen Font­editoren wie Glyphs oder FontLab, einige Typedesigner aber machen dies auch von Hand. In Zei­ten hochauflösender Displays vielleicht nicht mehr zwin­gend erforderlich – fest steht allerdings, dass manuell gehintete Webfonts ei­ne sehr hohe Darstellungsqualität bieten.

Damit Fonts am Bildschirm besser aussehen, werden sie gehintet. Manche Gestalter machen das bei ihren Schriften von Hand (unten). Diese Webfonts verfügen gerade auf Displays mit schlechter Auflösung über eine sehr gute Darstellungsqualität

Auch Schriften mit optischen Größen unterstützen die Lesbarkeit am Bildschirm. Sie sind auf die An­wen­dung in einer bestimmten Schriftgröße zu­geschnit­ten – wie es im Bleisatz selbstverständlich war. Die Schriftfamilie Zeitung von Underware steht etwa in diversen Optical Sizes zur Verfügung, aber auch die Mallory von Tobias Frere-Jones oder die JAF Lapture von Tim Ahrens. Bei Hoefler & Co. gibt es sogenannte ScreenSmart Fonts, die für Größen von 9 bis 18 Pixel optimiert sind. Gleiches gilt für die zehn Reading-Edge-Fonts von Font Bureau in Bos­ton.

Immer mehr Internet-of-Things-Anwendungen er­fordern Fonts, die auch auf sehr kleinen Displays funk­tionieren und zudem wenig Speicherplatz verbrauchen. Denn anders als Smartwatches sind Kaf­fee­ma­schi­nen oder Navis damit nicht gerade gut aus­ge­stat­tet. Wer sich hier nicht mit meist holprigen Pixelfonts zufriedengeben will, kann auf die Spark-Technologie von Monotype setzen. Mit ihr lässt sich ein Markenfont als skalierbarer Vektorfont, inklusive glo­baler Sprachunterstützung, auch in kleinen Ge­rä­tedis­plays mit wenig Rechenleistung nutzen.

Hier geht es zu den anderen Teilen der Serie »Schrift bringt’s«.

 

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Was können Variable Fonts und wem nützen die OpenType-Schriften?

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