Herrlich übermütig: Neues Corporate Design für das NRW-Forum
Wenn man die Agentur KesselsKramer mit einem Erscheinungsbild beauftragt, ist es klar, dass man kein herkömmliches möchte. Und man bekommt es auch nicht, sondern, wie jetzt das NRW-Forum, eine übermütige, nur schwer im Zaum zu haltende und wunderbar launige Identität.
Es ist ordentlich was los im NRW-Forum Düsseldorf seit Alain Bieber, Journalist, Kurator und zuvor Chefredakteur des Arte Online-Magazins ARTE Creative im Januar zum neuen Leiter des Ausstellungshauses für Fotografie, Film, Video, Mode, Design, Werbung und Architektur berufen wurde.
Teppiche raus, reichlich neuer Wind rein, denn nächsten Freitag eröffnet das Haus mit der Gruppenschau EGO UPDATE – Die Zukunft der digitalen Identität, zeigt Selfies und Selbstreflexionen, und wie digitale Welt die menschliche Selbstdarstellung – und -Wahrnehmung verändert.
Doch bevor das soweit ist, wurde jetzt die neue visuelle Identität des NRW-Forums gelauncht.
Für die hat Alain Bieber das Amsterdamer Designbüro KesselsKramer engagiert, bekannt für Kaugummiskulpturen, die Schüler verschiedener Gymnasien zusammenbringen, für geschmachsunsichere Kampagnen für das schlechteste Hostel der Welt, für Bücher über Kaninchen, die Dinge auf dem Kopf balancieren oder für Frauen am Schießstand, für großartige Plakatserien, die die ungleiche Bezahlung von Männern und Frauen auf den Punkt bringen und andere, die Enten für Nachhaltigkeit protestieren lassen.
KesselsKramer beweist immer von neuem, was für eine eigensinnige Agentur sie ist, die ihren ganz eigenen Regeln folgt. So wie bei dem neuen Erscheinungsbild des NRW-Forums.
Mit einer weißen Leinwand fängt es an. Nicht nur in der Malerei, sondern beim Schreiben auch mit dem weißen Blatt Papier, beim Filmen mit dem leeren Screen und auch in der digitalen Kunst ist es nicht anders. Und wie auf einer weißen Leinwand, einer leeren Bühne oder einem unbespielten Screen, tummelt sich das neue Corporate Design, das so flexibel wie variantenreich ist, auf weißem Hintergrund – und bietet als einzige Konstante, dass Bilder und Texte immer von einem Kasten umrahmt sind.
Was aber nicht bedeutet, dass sich hier irgendetwas »im Rahmen« bewegt.
Acht Logos und Schriftarten wechselnden sich in den Kästen ab, deren Größe ebenfalls flexibel ist, sie tanzen aus der Reihe, wirken mitunter arg gekrakelt, zeigen sich als Rauten, sind angeschnitten oder ragen über den Rand hinaus.
Ganz in Schwarzweiß gehalten, zeigt das Corporate Design auch sonst reichlich Humor:
»Don’t forget to call your mother after the exhibition and tell her you love her«,
heißt es auf Eintrittsbändchen, es gibt eine Kissing Zone, Sitzplätze für Tierfreunde und über Fluchtwegschildern auch schon mal den Spruch Dies ist kein Kunstwerk.
Mit großen Bildern und prägnanten Titelzeilen arbeitet die Website, die seit gestern online ist und ebenfalls auf Schwarzweiß setzt. Dieser Stil wird sich auch auf den neuen Merchandise-Artikel fortsetzen und auch in der Gestaltung der neuen Ausstellung, die am 18. September eröffnet.
Wir werden vor Ort und sind gespannt. Und schon jetzt kann man auch der neuen Facebook-Seite des NRW-Forums sehen, wie man empfangen wird: von einem pummligen Herrn mit Kastenbrille und öliger Stirn, der einem ganz entspannt und sehr beherzt den Fuckfinger zeigt.
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