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Druckveredelung: 5 hochwertige Techniken, die Sie kennen müssen

Durch entsprechende Papiere und Druckveredelung lassen sich haptische Erlebnisse schaffen – und die liegen nach wie vor im Trend.

Mindestens eine Sache hat Print den digitalen Medien voraus: Durch entsprechende Papiere und Druckveredelung lassen sich haptische Erlebnisse schaffen.

Den Möglichkeiten Printprodukte aufzuwerten sind kaum Grenzen gesetzt: Vom Lasercut über Blind- und Heißfolienprägung, Beflockung oder Partiellen UV-Lack, bis zu Letterpress und Lentikulardruck gibt es die verschiedensten Verfahren zur Druckveredelung.

Welche Technik am besten geeignet ist, hängt auch von der Beschaffenheit des zu bedruckenden Materials ab, deshalb ist ein ausführliches Vorgespräch mit der Druckerei sowie ein Testdruck empfehlenswert. Beispielsweise haben die unterschiedlichen Veredelungstechniken unterschiedliche starke Auswirkungen auf Bedruckstoff und Druckbild und sind auch von der Art des Motivs abhängig. Auch braucht man je nach Veredelungsverfahren unterschiedliche Ausgangsdaten.

In unserer Serie zum Thema Druckveredelung stellen wir Ihnen verschiedene Finishing-Techniken vor und geben Tipps zur Planung Ihrer Veredelungs-Idee.

Lasercut

Mittels Laserschnitt – auch Filigran­laser oder Laserfeinstanzen genannt – lassen sich sehr feine Strukturen in den Bedruckstoff stanzen. Nicht nur Papier, sondern auch Metallbleche, Holz und andere organische Materialien eignen sich für eine Veredelung durch Laserschneiden – eine gewisse Hitzebeständigkeit vorausgesetzt, denn beim Lasercut entstehen hohe Temperaturen. Im Praxisbericht zeigen wir Ihnen, wie die Wiener Designerin Katharina Hölzl eine überraschende Visitenkartenidee für das Musikerduo Ritornell gestaltete und umsetzte (Zum Video).

Heißfolienprägung

Bei diesem Verfahren der Druckveredelung, auch Prägefoliendruck genannt, bringt man Motive auf, indem ein erhitz­ter Metallstempel Partikel aus einer Folie auf Karton oder Papier presst. Die Materialauswahl ist vielfältig, einzig hitze- und druckbeständig müssen die Bedruckstoffe sein. Beliebt sind etwa mit Gewebe überzogene Buchdeckel, die ein Buch schön griffig machen und hohe Wertigkeit und Beständigkeit ausstrahlen. In unseren zwei Praxisberichten zum Thema Prägefoliendruck erläutern wir, wie der Berliner Künstler Benjamin Füglister (www.benjaminfueglister.com) und Artdirektorin Anne Prinz (ebenfalls Berlin, www.astronautmagazine.com) das Verfahren nutzten, um den von ihnen gestalteten Buchdeckeln das entscheidende Finishing zu verpassen.

Partieller UV-Lack

Mit UV-Spotlack, auch partieller UV-Lack genannt, erzielt man Hochglanz-Effekte, die durch den Wechsel zwischen lackierten und unlackierten Stellen eine starke haptische Wirkung erzeugen. UV-Lack trocknet schnell und lässt insbesondere dunkle Farben intensiver wirken. Da beim Drucken mit UV-Lack keine hohen Temperaturen entstehen, sind auch hitzeempfindliche Bedruckstoffe möglich. UV-Spotlack lässt sich sowohl im Bogen- und Rollen­­off­set- als auch im Siebdruck verwenden. Lesen Sie, was es beim Erstellen der Druckdateien zu beachten gilt. Der Praxisbericht zur Druckverdelunge mit UV-Lack erläutert, wie Martin et Karczinski (www.martinetkarczinski.de) das Printportfolio des Badezimmerausstatters Alape visuell und haptisch aufwerteten. Das porzellanweiße Innere des Katalogs veranschaulicht sehr schön, dass nicht nur dunkle Farben enorm von partiellem UV-Lack profitieren können.

Beflockung

Flockdruck ist nicht nur in der Papier- und Textilindustrie weit verbreitet, sondern findet überall dort Verwendung, wo es darum geht, Produkteigenschaften zu verbessern. Beflockte Oberflächen können sich samtig bis flauschig, aber auch borstig anfühlen. Wichtig ist die optimale Abstimmung des Flocks auf den Bedruckstoff und den Kleber, damit die Fasern richtig haften und das gewollte Feeling vermitteln. Weitere Möglichkeiten, Muster aufzubringen, ergeben sich durch Bedrucken und Prägen nach der Beflockung oder durch den so beliebten partiellen Flockdruck, der äußerst feine Strukturen erlaubt. Unser Praxisbeispiel berichtet, wie Monoqi (monoqi.com) die Kombination von beflocktem Karton und Tiefprägedruck für löste – ein nicht selten vorkommendes Einsatzszenario, bei dem die Herausforderung darin besteht, den Bedruckstoff nicht zu beschädigen.

Lentikulardruck

Wackelbilder, Animation, Zoom, Morphing, 3D – mittels Lentikulardruck lassen sich lustige optische Täuschungen erzielen. Inzwischen bieten viele Druckereien dieses Verfahren zur Druckveredelung an. Das Geheimnis steckt in exakt in Streifen über- respektive ineinander montierten Bildvarianten und einer darüber geklebten Linsenrasterfolie. Druckereien können bis zu 34, zumeist computergenerierte Bildvarianten ineinander montieren. Der Praxisteil erzählt von der animierte Briefsendung, die neue formen (www.neueformen.net) aus Kassel für die Sparkasse Köln-Bonn als Linsenrasterbild auslieferte.

Erstveröffentlichung dieses Artikels auf PAGE Online: Juni 2015.

 

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