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Grafikdesign im Jugendstil

Was geht uns heute der Jugendstil an? Sehr viel: In seiner Blütezeit entwickelte sich das professionelle Grafikdesig.

Was geht uns heute der Jugendstil an? Sehr viel: In seiner Blütezeit entwickelte sich das professionelle Grafikdesign.

Vor rund 150 Jahren kamen die Menschen noch fast ohne Bilder aus. Erst Industrialisierung, Verstädterung, Mas­sen­konsum und neue Drucktechniken brachten den Boom der bunten Bilder. Wohl nur wenige Sammlungen weltweit dokumentieren diesen Umbruch so umfassend wie die des Hamburger Museums für Kunst und Gewerbe. Wenn dieses jetzt einen Bestandskatalog mit über 500 Seiten und mehr als 1300 Abbildungen herausbringt, kann man ohne Umschweife von ei­nem Standardwerk sprechen, das ins Regal jedes nicht bloß aufs Hier und Jetzt fixierten Grafik-Designers gehört. Zumal es in dem Wälzer nicht nur um Jugendstil im engeren Sinne geht, sondern auch um die Stilrichtungen, die in ihn einflossen (Varianten des Historismus wie die Neorenaissance) und die an ihn anschlossen (Art déco, Sachlichkeit à la Lucian Bernhard, Expressionismus).

Die kenntnisreichen Texte – unter anderem von Jürgen Döring, dem Leiter der grafischen Sammlung – führen in die diversen Gattungen des Designs ein, die sich damals auspräg­ten, von Plakat über Reklameschrift bis Sam­mel­bildchen. Mit den Künstlerbio­gra­fi­en im zweiten Teil des Bandes entsteht so ein Panorama der damaligen Design­szene, das nicht nur zum Vergleich mit heutigen Arbeitsbedingun­gen einlädt. Der ornamentale, stark manuell-zeichnerisch geprägte Jugendstil steht uns auch visuell verblüffend nahe.

Titelbild von Leo Putz für die Münchner Zeitschrift »Jugend«, Namensgeberin des Jugendstils

Zeitgenossen galt es als dekadent: das Literatur- und Kunstmagazin »The Yellow Book«. Aubrey Beardsley, der das Cover gestaltete, musste es um 1895 nach dem Oscar-Wilde-Skandal verlassen.

Plakat, gestaltet von der damals gerade 20-jährigen US-Zeichnerin Ethel Reed für das Drama »Wahnsinn oder Heiligkeit«.


Herausgeber: Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg

Verlag:  Hatje Cantz, Ostfildern 2011

Umfang: 512 Seiten

Verkaufspreis: 68 Euro

ISBN: 978-3-7757-2710-5

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Making-of: Gedruckte Lautsprecher von der TU Chemnitz

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