Tolle Brandings mit Typo
Mit Schrift lassen sich Unternehmen und Brands wunderbar in Szene setzen. Von schlicht und elegant bis bunt und poppig.
Versuchen Sie mal, das Logo einer Firma, die zum Beispie komplexe Finanzdienstleistungen anbietet, in einem griffigen Bild zu visualisieren. Schwierig. Mit Typografie ist es einfacher, indem man etwa den Namen oder eine Abkürzung verwendet. Und noch einen anderen Vorteil haben Buchstaben: Sie funktionieren auch in kleinen Größen, auf dem Smartphone, als Instagram- Icon oder sogar als Favicon. Kein Wunder also, dass inzwischen viele Unternehmen im Logo, aber auch in ihrem gesamten Auftritt Typo in den Vordergrund stellen. Immer öfter – und das ist wirklich eine gute Nachricht – greifen sie dabei nicht zu neutralen Serifenlosen, sondern zu Schriften mit deutlich mehr Charakter.
Die Berliner Kreativagentur State etwa nutzt für das neue Corporate Design der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main eine eigens vom Designer Massimiliano Audretsch gezeichnete Schrift: In der extravaganten HfMDK-Headline gibt es für jeden Buchstaben drei Varianten und damit jede Menge gestalterischer Möglichkeiten .
Noch experimenteller gefällt es Cast Iron Design aus Boulder, Colorado. Beim Branding der veganen Byte Bars sorgt die lustige Schrift Cheee mit ihrem ausgeprägten Kontrast im Zusammenspiel mit den knalligen Farben dafür, dass die Snackriegel im Regal auffallen.
Spielerisch setzt auch das Studio Garbett aus Sydney Typografie ein. Für die Identity zur großen Silvesterfeier der Stadt zeichnete Paul Garbett ein Logo aus den sechs Buchstaben für Sydney. Nimmt man den Schriftzug auseinander und tauscht die letzten beiden Zeichen, ergibt dies NYE wie »New Year’s Eve«.
Noch viel mehr schöne, inspirierende Beispiel für typografisches Branding finden Sie in der PAGE 04.2020 , die Sie online bestellen können.
Von der Agentur State kommt das neue Erscheinungsbild der Frankfurter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst (HfMDK). Zentrales Element ist die von Massimiliano Audretsch aus Bern eigens gestaltete Schriftfamilie mit der sachlichen HfMDK-Regular als Leseschrift sowie der extrovertierten HfMDK-Headline, die mit drei Varianten für jeden Buchstaben die künstlerische Vielfalt der Hochschule widerspiegelt.
Will man sich im gesättigten Markt der Müsliriegel Anteile sichern, muss man sich etwas einfallen lassen. Wie Cast Iron Design aus Boulder für die veganen Byte Bars. Statt auf stereotype »Knuspriges-Müsliästhetik« setzte das Designstudio auf knallbunte Farben, das Mund-Icon und die leicht psychedelisch anmutende Schrift Cheee von OH no Type Company. Dazu gesellt sich für die Namen der Riegel noch die Hobeaux, ebenfalls von OH no Type, sowie die gerundete Serifenlose Anchor von Process Type.
Die große Silvesterfeier ist das Flagship Event der australischen Metropole Sydney. Die gesamte Identity, die das Studio Garbett dafür entwickelte, basiert auf den sechs Buchstaben der Stadt. Der fluffig-organische Logoschriftzug lässt sich auf verschiedenste Weise einsetzen, horizontal, vertikal oder in zwei Teile zerlegt. Hier versteckt sich eine nette Spielerei: Tauscht man die Position der beiden letzten Lettern, stehen sie für »New Year’s Eve«. Mindestens noch bis 2021 wird die Identity eingesetzt, die selbst eingefleischten Silvestermuffeln Lust auf das Fest macht.
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