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Praxistest Wacom Intuos Pro: Wie gut ist das Stifttablet?

Das Grafiktablett mit Touchfunktion gibt es nun auch in einer Version, mit der man seine Illustrationen direkt auf Papier zeichnen kann.

Das Modell Intuos ist seit Jahren eine Art Brot-und-Butter-Tablett für Kreative, das sie vor allem beim Zeichnen am Computer unterstützt. Viel gibt es daran eigentlich nicht mehr zu verbessern, dennoch hat Wacom eine neue Ver­sion aufgelegt und einiges verändert.

Neben der Standard Edition gibt es das Intuos Pro nun auch in einer Ausführung zum Illustrieren auf Papier – und diese haben wir uns zusammen mit dem Hamburger Illustrator Jens Brosemann genauer angeschaut.

Die Maße das Intuos Pro Paper Edition betragen 430 mal 287 mal 8 Millimeter, bei einer Zeichenfläche von 311 mal 216 Millimeter; so dass sich Papierbögen bis zur Größe DIN A4 verwenden lassen. Das Tablet umfasst alle Funktionen der Standardver­sion, verfügt aber über einen Halter für Papier und einen zweiten Stift, einen Fineliner. Zeichnet man mit dem Finte­tip Pen auf Papier, werden die Striche parallel digitalisiert, und der Entwurf lässt sich dann in Wacoms Inkspace-App, aber auch in jedem anderen Tool ausarbeiten. Noch schöner: Das Intuos Pro arbeitet auch autark. Sofern man Papier nutzt, kann man sich in ein Café setzen und dort scribbeln. Ist später im Büro die Bluetooth– oder USB-Verbindung wie­der da, lassen sich die auf dem A4-Blatt angefertigten Artworks übertragen. 200 Seiten fasst der interne Speicher.

So weit die Theorie. In der Praxis hat das Konzept einige Lücken. Zum einen gibt es zum Zeichnen auf Papier bisher nur diesen einen – harten und schmalen – Fineliner sowie optional einen Kugelschreiber. Zum anderen lassen sich die Vektoren nur als Outline exportieren. Im Grunde könnte man also genauso gut mit seinem Lieblingsstift auf seinem Lieblingsblock arbeiten und die Illustration nach der Rückkehr ins Büro auf den Scanner legen. Einziger Unterschied: Das Intuos Pro Paper Edition kann per Knopfdruck Ebenen anlegen und die einzelnen Striche bleiben getrennte Outlines.

Exzellenter Pro Pen 2 und weitere Verbesserungen

Aber auch ohne Papier ist das neue Intuos Pro ein Gewinn, was hauptsächlich am neuen Pro Pen 2 liegt, der nun 8192 Druckstufen unterscheidet. Die feinere Auflösung bemerkt man zuerst kaum. Doch wenn man wieder auf ein altes Intuos mit älterem Stift zurückgreift, wird der Unterschied deutlich – zurück will man dann nicht mehr. Das Grafiktablett selbst hat die gleiche Steu­erung (acht Express-Keys plus Touch-Wheel) wie der Vorgänger. Es ist bei gleicher Zeichenfläche etwas dün­ner und kompakter geworden und verfügt über eine Hardwaretaste zum Abschalten der Touch-Funktion.

Wacom liefert auch einen neuen Stifthalter mit, in dessen Fuß Ersatzspitzen und das Austauschwerkzeug aufbewahrt werden. Zudem lässt sich die Oberfläche des Tablets wechseln: Texture Overlays mit glatterer oder rauerer Struktur sind erhältlich. Die Verbindung zum Rechner via Bluetooth lässt sich übrigens einfach herstellen – wenn man sich das Anleitungsvideo angeschaut hat (erst Einschaltknopf, dann länger die Home-Taste des Touch-Rings drücken und an­schlie­ßend in den System­einstel­lun­gen des Betriebssystems koppeln).

 

Im Unterschied zur USB-Anbindung gibt es allerdings einen leichten zeitlichen Versatz. Vielleicht gewöhnt sich der ein oder andere daran. Wir hoffen, dass Wacom das Problem mit einem Update beseitigen kann.

Fazit

Das Intuos Pro ist in erster Linie durch den Pro Pen 2 noch besser ge­wor­den. Profis werden die präziseren Striche zu schätzen wissen. Auch dass Wacom Bluetooth nun integriert hat, ist schön – wenn nur der leichte zeitliche Versatz nicht wäre. Den meisten Kreativen dürfte das papierlose Intuos Pro ausreichen. Und falls sie es sich spä­ter anders überlegen: Die Halterung für das Papier und die Stifte lassen sich nachkaufen. Jens Brosemanns Re­sümee lautet: »Die Paper Edition des sonst tollen Intuos Pro wird für meinen Workflow erst dann interessant, wenn es weitere Stifte gibt.« Das Intuos Pro Paper Edition ist zum Preis rund 600 Euro erhältlich, ohne Papieroption für knapp 530 Euro.

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