Lichtfeldobjektiv: Neuer Ansatz von K|Lens
K|Lens One heißt das erste Lichtfeldobjektiv, das ein Spin-off des Max-Planck-Instituts präsentiert. Es passt an herkömmliche Systemkameras unterschiedlichster Marken
Die Lichtfeldtechnologie ermöglicht die Erfassung von Tiefeninformationen in einem Foto. Sinnvoll für 3D-Displays, aber auch für 2D-Displays mit 3D-Effekten, für den Einsatz in Webanwendungen und die Einbindung etwa in Facebook oder auch einfach für die nachträgliche Bearbeitung von Tiefeninformationen in Fotos und Videos. Bisherige Lichtfeldkameras konnten sich am Markt nicht durchsetzen. Ein ganz neuer Ansatz kommt jetzt von der K|Lens GmbH aus Saarbrücken, einem Spin-off des Max- Planck-Instituts: ein Lichtfeldobjektiv, das an eine gewöhnliche Systemkamera gesetzt wird.
Im Inneren des von Carl Zeiss Jena gefertigten Objektivs projiziert ein System aus Spiegeln insgesamt neun Bilder gleichzeitig auf den Sensor der Kamera. Diese neun Bilder stellen unterschiedliche Perspektiven auf das Motiv dar, die parallel erfasst werden. Zur Auswertung der Bilddaten kommt eine im Lieferumfang erhältliche Software zum Einsatz, die aus den Perspektiven die räumliche Tiefe der einzelnen Pixel berechnet. Ausgegeben werden die Tiefeninformationen dann als Tiefenkarten, Tiefenkanäle oder Punktwolken. Die Fotos im TIFF- oder JPEG-Format beziehungsweise die Videos im EXR-Format lassen sich unter anderem in Photoshop oder Premiere weiterbearbeiten. Die Auflösung des fertigen Bilds beträgt jedoch nur ein Neuntel der Sensorauflösung – aus den 36 Megapixeln einer hochauflösenden Kamera bleiben dann noch vier übrig.
Das 25,3 Zentimeter lange K|Lens-One-Objektiv hat eine Brennweite von 80 Millimetern und ist mit Anschlüssen für Canon, Nikon, Sony sowie mit L- Bajonett (Leica, Panasonic, Sigma) erhältlich. Als Kickstarter-Projekt kostet es für Vorbesteller:innen inklusive Software circa 2000 Euro, der spätere Verkaufspreis wird rund 3600 Euro betragen.
Das könnte dich auch interessieren