Ohne ansprechend gestaltete Online-Buttons kommt keine digitale Anwendung mehr aus: Für Pietro D’Amore von APPSfactory ist die Zeit reif für Gesten à la Tinder …
Für gute Buttons müssen User Experience Designer die Eingabemethode berücksichtigen und die Standards der Betriebssysteme kennen. »Es macht einen Unterschied, ob man den Button mit einem Mauszeiger oder mit einer Touch-Geste nutzt«, sagt Pietro D’Amore von der Hamburger App-Schmiede APPSfactory. Der Art Director sieht spätestens seit der Dating-App Tinder eine signifikante Trendwende im mobilen Bereich. »Der beste Button ist der, den man vermeiden kann«, findet D’Amore, denn viele Aktionen ließen sich mit Gesten deutlich besser lösen. Anstatt eines Buttons könnte man beispielsweise zum Löschen auch eine Geste entgegen der Leserichtung wählen, wie man sie von Tinder kennt. Ein Wischen nach rechts unten bedeutet dort »weiter« und nach links unten »raus«.
Allerdings ist D’Amore auch klar: »Viele Kunden stehen solchen Innovationen skeptisch gegenüber, weil die Gesten noch nicht gelernt sind.« Mit iPhone-Funktionen wie »Long-press« oder auch »3D Touch« hat man nicht so gute Erfahrungen gemacht. »Von selbst kommt man nicht darauf, dass sich mehr Optionen zeigen, wenn man einen Button länger gedrückt hält«, meint Pietro D’Amore. Wer neue Gesten einführe, müsse den User erst einmal darin trainieren, diese auch anzuwenden. Zudem sei es wichtig, ein Gefühl dafür zu entwickeln, welche Zielgruppe mit Microinteractions vielleicht besser umgehen kann.
Praktisch wäre es jedenfalls, wenn man nach dem Ausfüllen eines Formulars einfach nach rechts unten wischt, um die Inhalte abzusenden.
»Buttons sind eigentlich ein Überbleibsel des Webdesigns und wollen nicht so recht in die Touch-Welt passen«
findet Art Director Pietro D’Amore. Er ist überzeugt, dass Gesten sich im App-Bereich immer weiter etablieren werden – denn das Wischen nach rechts oder links fühlt sich allemal natürlicher an, als mit dem spitzen Finger auf eine winzige Fläche zu tippen, die sich Button nennt.
Diese von APPSfactory für die Deutschlandfunk- App entwickelte Microinteraction füllt die drei Menüoptionen bei Klick sanft mit Farbe. Schließlich verschmelzen sie mit den drei Punkten des Senderlogos