Tablets wie das iPad oder das Surface Pro werden zunehmend zu Universalgeräten für die gestalterische Arbeit – und tragen zur Veränderung nicht nur des kreativen Workflows bei.
Was ein Tablet ist und was es leisten soll, darüber gibt es unterschiedliche Vorstellungen – und diese befinden sich zudem im ständigen Wandel. Als Steve Jobs Anfang 2010 das iPad – und damit den ersten kommerziell erfolgreichen »Tablet-Computer« überhaupt – präsentierte, war dieser vornehmlich für den Konsum von Medieninhalten und für die Steuerung mit Fingergesten gedacht. Das »Malen per Touch« war lange Zeit mehr was für künstlerische Experimente als für die ernsthafte Medienproduktion.
Microsoft dagegen umwirbt seit Erscheinen des Surface Pro 3 im Jahr 2014 bewusst die Kreativen – und wird seitdem auch aktiv von Adobe unterstützt: Nach und nach bekamen unter Windows die wichtigsten Apps der Creative Cloud einen Tablet-Modus, in dem sich die Oberfläche so verändert, dass die Eingabe per Touch und Stift leicht möglich ist. Der Vorteil: Die Nutzer:innen bleiben so in ihrer gewohnten Umgebung (Illustrator, Photoshop et cetera) wie auch im bekannten Dateiformat.
Trotz der offensichtlichen Vorteile des Microsoft-Ansatzes ist Apple auch beim Tablet oft die erste Wahl für Kreative. Das liegt auch, aber nicht nur an der mittlerweile erweiterten Hardware: So bekam das iPad in der Pro-Serie schnelle Prozessoren sowie hochwertige, große Displays, und auch Zubehör für die professionelle Medienproduktion gibt es längst für sämtliche Varianten des Tablets. Wichtig sind vor allem der Apple Pencil mit seiner Druck- und Neigungssensitivität und eine Tastatur, die neben Apple auch Drittanbieter bereitstellen.
iPad-Boosting
Ob sich Kreative für ein Tablet von Apple, Microsoft oder einem anderen Anbieter entscheiden, richtet sich aber eher danach, wie gut sich das jeweilige Gerät in den individuellen Workflow einfügt – und da macht Apple ganz gute Angebote. »Ich habe mein Grafiktablett inzwischen durch das iPad ersetzt«, berichtet etwa die Hamburger Illustratorin Lisa Tegtmeier. »Das heißt: Ich arbeite weiterhin am Computer zum Beispiel in Illustrator, und das iPad dient als an den Mac angeschlossenes Grafiktablett.«