Interaction Designer konzipieren die Struktur eines interaktiven Produkts oder Services und sorgen mit ihrem Konzept für ein ungetrübtes Nutzererlebnis. Ihre Arbeit bestimmt, ob der User durch zwei Klicks zu seinem gewünschten Ziel kommt oder ob er sich umständlich von einem Menüpunkt zum anderen hangeln muss. Sie sind dafür verantwortlich, dass das Endprodukt stabil läuft, dass es nützlich ist, dass die Usability stimmt, dass es zudem schön aussieht und dem User ein tolles Erlebnis bereitet. Der Interaction Designer bestimmt auch, wann der Einsatz von Medien wie Video, Audio oder Fotos Sinn macht – er hat also das große Ganze im Blick und richtet sein gesamtes Konzept daran aus, dass User das Produkt gern nutzen.
Am einfachsten ist die Arbeit eines Interaction Designers an der Konzeption eines Check-out-Prozesses einer E-Commerce-Anwendung zu erklären. Während der Designer den Bezahlprozess konzipiert, muss er sich immer wieder fragen: Was erwartet der User davor, was danach? Welche Wahlmöglichkeiten braucht er wirklich, und was kann man weglassen? Die Überlegungen reichen bis zu der Entscheidung, welche Knöpfe man wo positioniert. Erst danach kommt der Interface Designer an die Reihe und entscheidet, welche Farbe, welchen Schattenschlag, welche Form er beispielsweise diesem Button oder jenem Hintergrund geben will.
Das muss ein Interaction Designer können
Als Interaction Designer muss man sich in den Nutzer hineinversetzen können. Stets gilt es, das Produkt oder den Service der Sicht des Users gestalten – der Interaktionsdesigner ist der Anwalt des Users. Dafür muss er nicht nur dreidimensional, sondern vor allem auch querdenken können, denn oft stellt sich im Zusammenhang mit der Usability oder Nützlichkeit eines Produkts auch die Frage nach neuen Interaktionsformen jenseits der gängigen Eingabegeräte wie Maus, Tastatur und Touchscreen.
Interaction Designer sollten auch eine breite Allgemeinbildung haben und nicht nur kreativ, sondern vor allem analytisch und abstrakt denken können. Bei der Entwicklung der Informationsstruktur müssen sie strukturell vorgehen und wissen, wie viele Navigationsebenen die Anwendung am besten haben sollte. Und nicht zuletzt muss ein Interaction Designer erkennen, welches Problem der Kunde hat und welche Lösung er braucht. Auch zur Entwicklung von Personas gehört analytisches Denken. Man muss in demografischen Daten herumwühlen und diese dann zu fiktiven Charakteren zusammensetzen.
Handwerkszeug des Interaction Designers sind Papier und Stift, mit denen er die ersten Scribbles zeichnet. Auch Wireframing-Tools wie Axure, Balsamiq oder Wirefy gehören in seinen Werkzeugkasten. Mit ihnen erstellt der Interaktionsdesigner erste Klickdummys, an denen er das Konzept auf Machbarkeit überprüft und dem Team und dem Kunden einen erlebbaren Einblick unterbreitet.