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Interaction Design – Alles, was man über das Berufsfeld wissen muss

3 Fragen an Daniel Kränz, Senior Interaction Designer bei deepblue networks …

 

In diesem Video erklärt Daniel Kränz von deepblue networks in Hamburg, warum es sich lohnt Interaction Designer zu werden, welche falschen Annahmen über das Tätigkeitsfeld kursieren und was man mitbringen muss, um in der Disziplin erfolgreich zu sein.

 

3 gute Gründe, sich auf Interaction Design zu spezialisieren

 

1. Interaction ist nutzerzentriert. Im Alltag geht es vor allem um Menschen und deren Problemstellungen. Ziel des Interaction Designers ist es, Nutzungsszenarien zu erkennen und Problemstellen zu identifizieren. Auf dieser Basis können im nächsten Schritt adäquate Lösungsangebote geschaffen werden, die echte Mehrwerte bringen für Zielgruppen.

2. Interaction Design ist interdisziplinär. Man steht im ständigen Austausch mit unterschiedlichen Disziplinen und Denkweisen. Es erfolgt ein stetiger Abgleich und Austausch mit anderen Gedanken. Interaction Designer nehmen oft eine Schnittstellenfunktion ein. Sie vermitteln nicht nur zwischen Endnutzern und Auftraggeber, sondern auch zwischen den Projektteilnehmern.

3. Interaction Design ist eine Disziplin für Generalisten. Die Disziplin selbst steht im Spannungsfeld zwischen Konzeption, Design und Entwicklung. Deshalb ist ein Wissen in der Breite gefragt und keine Spezialisierung in bestimmten Programmen oder Bereichen. Zusätzlich gilt es, den Spagat zwischen Business und Nutzerzielen zu schaffen. Das heißt, man muss sowohl den Nutzer und seine Bedürfnisse verstehen – aber natürlich auch den Auftraggeber und dessen Ziele.

 

3 falsche Annahmen über Interaction Design

 

1. Interaction Design wird oft mit Interface und UX Design gleichgesetzt. Diese Disziplinen, die sich spezialisiert herausgebildet haben, sind schwer voneinander zu trennen und die Übergänge sind oft fließend. Dennoch sind UX und Interface Design eher Teilbereiche von Interaction Design. Interaction Design ist deutlich umfassender und befähigt uns dazu, komplexe Produkte und Services entstehen zu lassen und sie in ihrer Gesamtheit zu durchdringen.

2. Die zweite falsche Annahme ist, Interaction Design sei auf Digitales beschränkt. Interaction Designer sind von ihrem Wissen sehr breit aufgestellt und können neben digitalen Dingen auch physische Produkte gestalten – zum Beispiel Installationen für Museen.

3. Ein falsche Annahme ist auch, dass Interaction Designer nur in einer bestimmten Projektphase im Einsatz seien. Vielmehr betreuen sie Projekte in der Regel vom Start bis zum Ende. Ihr Wissen ist in den unterschiedlichsten Projektphasen gefragt. Gerade durch ihre Schnittstellenfunktion sind sie nicht nur Ansprechpartner für einzelne Arbeitspakete innerhalb von Projektphasen, sondern darüber hinaus auch oft Moderator für das gesamte Projektteam oder sind sogar als Spielführer im Einsatz.

 

3 Anforderungen, die Interaction Designer erfüllen müssen

 

1. Interaction Designer brauchen vor allem eine gute Auffassungsgabe und ein gutes Abstraktionsvermögen. Bevor Lösungen gefunden werden, geht es vor allem darum, Zusammenhänge zu erkennen und Problemstellen zu identifizieren. Ist das passiert, können auf der Basis gute, zielgruppengerechte Lösungen konzipiert werden. Das erfordert eine ganzheitlichen Blick mit großer Konzeptstärke.

2. Man sollte ein Menschenkenner beziehungsweise an Menschen interessiert sein. Im Kern der Disziplin steht immer die Zielgruppe. Sich mit dieser auseinanderzusetzen, sie real zu treffen und zu beobachten ist entscheidend, um zielgruppengerechte Lösungen zu erarbeiten.

3. Interaction Designer brauchen eine sehr gute Kommunikationsfähigkeit. Im Austausch mit anderen Disziplinen und Personen ist es oft nötig, dass Interaction Designer eine Moderatorenfunktion einnehmen. Dabei ist es hilfreich, ein Grundverständnis von den anderen Disziplinen zu haben, um eine einheitliche Sprache sprechen zu können. Es reicht nicht, eine Idee zu konzipieren. Die größte Herausforderung im Alltag besteht vor allem darin, eine Idee bei Entscheidern zu verkaufen und diese Idee mit seinem Team umzusetzen und zum Leben zu erwecken.

 

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36-seitiges PAGE Connect Booklet Booklet: Anforderungen, Cases und Perspektiven im Business Design

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Ein schöner Artikel, der das Berufsbild schon sehr gut abbildet. Ich muss mich allerdings dem Einwand von Mimi anschließen, dass UX keine Teildisziplin von IxD ist, sondern andersherum.

    Gerade das macht es dann noch spannender, denn mit entsprechendem Vorwissen und/oder Weiterbildung in den Bereichen und einigen zusätzlichen, bietet IxD eine hervorragende Grundlage noch vielfältiger arbeiten zu können. Das wäre dann der UX-Designer (wie im Schaubild von Mimis Beitrag zu sehen), mit Erweiterungen im Bereich Motiondesign, Softwareentwicklung etc.

    Ich vermutet aber mal, dass mit dem Begriff im Artikel eher die verallgemeinernde Ansicht dargestellt werden sollte, die UX-Design als reines Storytelling-Konzept mit Anwendungsfällen etc. verortet.

  2. Hallo Nina,

    ein schöner Artikel, aber tatsächlich würde ich es genau anders herum definieren, als Daniel. Nicht UX-Design ist ein Teilbereich von Interaction-Design sondern IxD ist ein Teil von UX-Design. Mit der Meinung stehe ich auch nicht allein (https://www.interaction-design.org/literature/article/what-is-the-difference-between-interaction-design-and-ux-design). So wie Daniel es auslegt, habe ich es bisher tatsächlich noch nie gehört, frür mich hat er die beiden Begriffe vertauscht 🙂

    LG
    Mimi

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