Albert Camus – Der Fremde
Albert Camus literarisches und philosophisches Schaffen, insbesondere aber auch sein eigenes Lebensgefühl wurden von der Einsicht geprägt, dass der Mensch Sinn in einem Weltall sucht, welches jeden Sinnes entbehrt. In einem seiner ersten Romane »Der Fremde« von 1942 sieht sich der Protagonist mit eben dieser Bedeutungslosigkeit des Menschen und des Universums konfrontiert. Anders als man im ersten Moment vermuten mag, empfindet der Protagonist dies in keiner Weise als beängstigend, sondern als befreiend.
Bei der Gestaltung des Buches scheint einem Foto eines Blumenstraußes eine besondere Bedeutung zuzukommen, welches zunächst in keinem Zusammenhang mit dem Roman zu stehen scheint. Bei aufmerksamer Betrachtung fällt jedoch auf, dass es sich nicht um das immergleiche Foto handelt, sondern sich die Lichtverhältnisse von Foto zu Foto ändern, von Morgenlicht zu Abendlicht. Doch auch diese Beobachtung liefert keinen Hinweis auf den Grund oder Zusammenhang des Fotos mit dem Buch: der sinnsuchende Leser blickt auf ein sinnfreies Motiv.