Vorbildliches PR-Kunststück – auch für die gute Sache!
Zu wenig Zucker? Genial, wie schnell Lemon-Aid auf eine wahrlich absurde Behörden-Abmahnung reagierte.
Wie man mit blitzschnellem Marketing und einer aufsehenerregenden Guerilla-Aktion den Spieß umdreht und dabei noch jede Menge Aufmerksamkeit fürs Anliegen der eigenen Marke erzeugt, hat die Firma Lemon-Aid gerade gezeigt.
Es gab mal wieder Ärger, weil eine Limonade der Hamburger weniger als die amtlich vorgeschriebene Menge an Zucker enthält. Kaum zu glauben? Ja, dafür gibt es Richtlinien … es müssen zumindest 7 Gewichtsprozent sein! (Nach oben gibt es erstaunlicherweise keine Grenze.)
Letztes Jahr waren es Hamburger Behörden, diesmal drohte zur Abwechslung mal das Amt für Verbraucherschutz der Stadt Bonn, das Produkt aus dem Handel zu nehmen. Obwohl es schon 2019 nach der ersten Abmahnung zu lebhafter medialer und politischer Diskussion über die offensichtlich unsinnigen Zucker-Vorschriften gekommen war, allerdings ohne Konsequenzen von Seiten des Gesetzgebers.
Lemon-Aid hat in diesem irrwitzigen Konflikt also bereits eine gewisse Übung und wurde umgehend aktiv. Eine erfolgreiche Social-Media-Aktion unter dem Hashtag #AMTLICHUNTERZUCKERT reichte dem jungen und agilen Hamburger Unternehmen nicht: Man stellte eine Zuckerstatue von Julia Klöckner vorm Ernährungsministerium auf.
Wie ging das so schnell? »Es schwirrten einige kreative Ideen im Raum, aber die Statue, gepaart mit dem Wortspiel Denk Mal fanden wir am cleversten«, erzählt Christopher Owen, Marketing-Leiter bei Lemon-Aid. »Sie passte am besten zu unserer Marke und erschien am medienwirksamsten. Uns geht es ja in erster Linie darum, die Richtlinie zu kippen, wegen der wir nun schon zum zweiten Mal abgemahnt wurden. Und da diese Richtlinie ihren Ursprung im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat und Frau Klöckner die zuständige Ministerin ist, war klar, dass wir mit der ganzen Aktion unser Auge nach Berlin richten müssen.«
Natürlich war keine Zeit, um die Statue komplett neu zu modellieren. Über Ebay-Kleinanzeigen fand man einen passenden Sockel und eine Schaufensterpuppe, die als Grundmasse diente. Eine Berliner Bildhauerin machte Julia Klöckner daraus.
Mit einem charmanten Text versehen, wurde das »Denk Mal« ein voller Erfolg. Nicht nur die Medien griffen die Aktion massenweise auf, auch das Ernährungsministerium reagierte und forderte die zuständige Kommission auf, die Limonaden-Leitsätze »zügig« zu überprüfen. Dem können wir uns nur anschließen.
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Eine Superaktion, es sollte mehr davon geben auch auf andere Unsinnigkeiten, die es überall gibt. Sehr sympatisch. Ich werde mir die Limo mal kaufen, wo gibt es sie denn? Weiterhin viel Erfolg!
Fantastische Aktion!!!!
Find ich großartig. Besonders als Diabetiker bringt mich die Sache noch etwas mehr zum Schmunzeln. Daumen hoch für diese kreative Kopf-Bauch-Herz-Idee 🙂
Mutig und vor allem…intelligent.
Mag ich.
Mit bestem Gruss
Christian von der Eltz
Public Relations
Eine irrwitzige Situation.
Auf Zucker sollte generell eine großzügige Steuer erhoben werden, die ohne Umschweife an die Krankenkassen weitergegeben werden sollte.
Wer schon mal einen Apfel nach Heilfasten gegessen hat weiss, dass selbst einfaches Obst fast unerträglich süss sein kann.