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Twitter-Rebranding: Das Vögelchen zwitschert nicht mehr

Statt des hellblauen Vögelchens, das seit 2010 bei Twitter zwitscherte, prangt dort jetzt ein X. Und das wirkt Muskel-männlich, ohne Charme und ziemlich unmodern. Oder etwa doch nicht?

Am ehesten erinnere das neue Twitter-Logo an Art déco, dem Kunststil, der von den 1920ern bis zu Beginn des Zweiten Weltkriegs auf Eleganz, auf Stärke, Sinnlichkeit und kostbare Materialien setzte, sagten Elon Musk und Twitter CEO Linda Yaccarino.

Na ja. Etwas kunsthistorische Nachhilfe könnten sie vielleicht gebrauchen.

Auf jeden Fall ersetzt das X, das für Musk »unser aller Unvollkommenheiten« visualisieren soll, Larry the Bird, der seit 2010 für Twitter zwitscherte.

Yaccarino hingegen schrieb, dass das X den Zustand der unbegrenzten Interaktivität versinnbildliche, der uns in naher Zukunft erwarte, da X uns durch KI alle auf eine Art und Weise verbinden werde, dessen Möglichkeiten wir gerade erst beginnen, uns überhaupt vorstellen zu können.

Klingt noch etwas unheimlicher, wenn man bedenkt, dass einige Elon Musk gerade für einen der gefährlichsten Menschen des Planeten halten.

Auf jeden Fall aber soll Twitter/X sich in einen Dienst ähnlich des chinesischen WeChat verwandeln, der Waren vertreibt, Dienstleistungen, Geldservice ist und vieles mehr.

Musk hatte unser seinen Followern nach Logo-Ideen gefragt und ausgesucht wurde wohl der Vorschlag von Sawyer Merrit, der nachhaltige Lifestyle-Kleidung anbietet und in Tesla investiert.

Für Musk scheint das X aufgeladen mit Zukunft zu sein, eine Leerstelle, die er mit seinen Visionen füllt.

Er besitzt bereits das Weltraum-Unternehmen SpaceX, hat gerade das KI-Start-up xAI gegründet und etwas erinnert es auch an die Namen seiner Kinder mit der Künstlerin Grimes, die X Æ A-12, kurz X genannt und Exa Dark Sideræl, die sie Y rufen.

Was halten Sie von dem Logo? Ist es männliches Muscle-Logo, kalt und anonym? Wirkt es wie eine Allmachtsfantasie oder erinnert es an eine Automarke, wie in Netz bereits gelästert wurde? Oder hat es doch die Qualitäten von Art déco, von der Moderne, ist ganz zeitgemäß und gut ausbaufähig?

 

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Kommentare zu diesem Artikel

  1. skaliert schlecht, differenziert schlecht, ist unemotional & beliebig. Rebranding hin oder her, kann er ja machen, aber der Prozess und das „Ergebnis“ ist genauso erratisch, selbstherrlich und von so deutlicher Designerverachtung getragen, wie alles andere, was der Messias bisher bei twitter bisher so veranstaltet hat. Ich hoffe, er fliegt mit seiner Allmachts-App auf die Fresse, mein twitter-Account ist nach einem Jahrzehnt jedenfalls gelöscht.

  2. Wie schon Adrian Frutiger festgestellt hat, kann das diagonale Kreuz auch zum Durchstreichen oder Ankreuzen benutzt werden. Damit ist doch alles gesagt…

  3. Ein X auf schwarzem Grund. Geheimbund? Spionage? Verschwörung. Oder einfach Mister X, der sich nicht in die Karten schauen lässt und sich in Allmachtsfantasien verliert. Passt doch.

  4. Unemotional, unmodern, undurchdacht.

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