Reise-Apps: Die allzu Schlichte
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er Wallpaper City Guide hat das puristische Design der Buchreihe übernommen und bietet nur wenig Interaktivität.
»Wallpaper« hat Konzept, Design und Inhalt ihrer schicken kleinen City-Guide-Buchreihe weitgehend auf die Apps übertragen. Schlicht braun ist der Startscreen der Berlin-App; die Tipps sind interessant, allerdings nicht immer up to date. Als wir die Karl-Marx-Allee entlangspazieren, »die kommunistische Version der Champs-Élysées«, wie »Wallpaper« gewohnt geschliffen formuliert, führt die App in ihrer Übersicht »The City at a Glance« gerade mal das Café Moskau und das Kino International auf. Dabei stehen wir vor einem großartigen sozialistischen Glaskubus, einem puristischen Schmuckstück, in dem die High-Class-Galerie Capitain Petzel untergebracht ist. Über Architektur, Geschichte und Öffnungszeiten hätten wir gern mehr gewusst und klicken uns senk- und waagerecht durch die Informationen. Doch die App ist ratlos und ignoriert diesen Ort genauso wie die neuen Galerien ein Stück weiter am Strausberger Platz.
Dem Buch entsprechend gibt es in der App einiges zu lesen über Wahrzeichen der Stadt, Architektur, Hotels und welches die besten Zimmer darin sind. Doch mit den Möglichkeiten, die App-Navigation und Interaktivität bieten, spielt »Wallpaper« nicht. Natürlich kann man sich seinen Standort und was in der Nähe liegt, anzeigen lassen. Die Informationen sind allerdings textlastig und Bilder, die eine Orientierung bieten könnten, muss man extra öffnen.
Fazit: Die »Wallpaper«-Berlin-App für 1,59 Euro ist eher was zum gepflegten Scrollen im Café, wo man sich in die Texte einlesen kann.
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