Das Kreativstudio EXEX aus Wien macht vor, wie man Bildwelten aus Stable Diffusion für die Kunst einsetzt
KI entwickelt sich rasant und wir sehen bereits erste Projekte, die sie zur Bildgenerierung für Kampagnen und Brands nutzen. Besonders gut funktioniert das beim Übersetzen von Musik in visuelle Eindrücke.
Das Wiener Kreativstudio EXEX (ehemals Studio Vie) macht sich die schier endlosen Möglichkeiten von Stable Diffusion in dem neuen Gestaltungskonzept für die Spielzeit 23/24 in der Wiener Staatsoper zu Nutze.
»Wir übersetzen die phantastischen Bilder, welche die Oper auslöst, mithilfe von KI in eine Bildsprache. (…) Das Kommando gibt die menschliche Intelligenz, die künstliche Intelligenz erzeugt die Bilder.«
Plakate, Saisonprogramm und Animation mit KI
Um das Opernprogramm in visuelle Assoziationen zu verwandelt, erarbeitete EXEX gemeinsam mit der dem Team der Staatsoper verschiedene Narrative, Objekte und Szenen aus den Stücken, welche die Kreativen wiederum als Prompts für Stable Diffusion formulierten, die ihr in den Bildunterschriften seht.
Anschließend animierte das Team einige Bilder mit Hilfe der Genmo AI, in der Angaben für die die gewünschte Animation gemacht und unerwünschte Effekte ausgeschlossen werden können. Über eine Bewertung von -2 bis 2 können bestimmte Schlagwörter im Prompt so gewichtet werden, bis das gewünschte Ergebnis erreicht ist.
Im Editorial- und Kampagnendesign kombinierten EXEX die faszinierenden Bildwelten mit der Hausschrift der Staatsoper GT Super von Grilli Type und betonten bestimmte Textpassagen mit blauen und roten Akzenten für die beiden Bereiche Ballett und Oper. So entsteht eine faszinierende Spielzeitidentity, die verschiedenste Bilder zulässt und durch typografisches Feingefühl zusammen gehalten wird.
Konzeptionell gesehen sind das recht nette Bilder, die aber kaum einen erkennbaren Bezug zum Thema und zueinander haben. Richtig daneben finde ich, dass ein maximal analoges Unterfangen wie die Wiener Staatsoper, die so sehr von menschlichen Fähigkeiten getragen wird, nicht schon prinzipiell auch auf Menschen setzt, wenn es z.B. um Werbung für sich selbst geht.
Thomas Velte schreibt
Die perfekte schöne bunte künstliche Welt, auf Hochglanz poliert und detailreich in Szene gesetzt. Wenn das die Merkmale sind, an denen die Bildwelten sogenannter „KI“ erkennbar werden, haben echte menschliche Kreative die besten Chancen, wenn es sozusagen „menschelt“: Erkennbar handgemacht, mit Brüchen, mit einer überschaubaren Bildsprache – nicht fotografisch-realistisch, sondern eher stilistisch einfach. Das alles mit eigenen Bildern, nicht mit gestohlenen Motiven! Spätestens wenn der „KI“-Hype mal wieder abflacht, könnte eine Sehnsucht nach solchen Bildern neu entstehen. Darauf müssen „echte“ Illustratoren vorbereitet sein. Nichts spricht übrigens dagegen, Bildideen mit Hilfe von „KI“ zu finden und dann im eigenen Stil per Hand auszuarbeiten. Stelle ich mir spannend vor – oder umgekehrt: Schon gezeichnete oder gemalte Ideen formulieren und schauen, was „KI“ draus macht …
Anne schreibt
Kann man jetzt nicht unbedingt stolz drauf sein in meinen Augen.
Erstens ist es keine eigene kreative Leistung, sondern die Nutzung eine zufälligen Ergebnisses einer Maschine.
Zweitens finde ich es höchst unethisch, weil diese Maschine Bilder anderer Künstler benutzt, um an ihr Ergebnis zu gelangen.
Konzeptionell gesehen sind das recht nette Bilder, die aber kaum einen erkennbaren Bezug zum Thema und zueinander haben. Richtig daneben finde ich, dass ein maximal analoges Unterfangen wie die Wiener Staatsoper, die so sehr von menschlichen Fähigkeiten getragen wird, nicht schon prinzipiell auch auf Menschen setzt, wenn es z.B. um Werbung für sich selbst geht.
Die perfekte schöne bunte künstliche Welt, auf Hochglanz poliert und detailreich in Szene gesetzt. Wenn das die Merkmale sind, an denen die Bildwelten sogenannter „KI“ erkennbar werden, haben echte menschliche Kreative die besten Chancen, wenn es sozusagen „menschelt“: Erkennbar handgemacht, mit Brüchen, mit einer überschaubaren Bildsprache – nicht fotografisch-realistisch, sondern eher stilistisch einfach. Das alles mit eigenen Bildern, nicht mit gestohlenen Motiven! Spätestens wenn der „KI“-Hype mal wieder abflacht, könnte eine Sehnsucht nach solchen Bildern neu entstehen. Darauf müssen „echte“ Illustratoren vorbereitet sein. Nichts spricht übrigens dagegen, Bildideen mit Hilfe von „KI“ zu finden und dann im eigenen Stil per Hand auszuarbeiten. Stelle ich mir spannend vor – oder umgekehrt: Schon gezeichnete oder gemalte Ideen formulieren und schauen, was „KI“ draus macht …
Kann man jetzt nicht unbedingt stolz drauf sein in meinen Augen.
Erstens ist es keine eigene kreative Leistung, sondern die Nutzung eine zufälligen Ergebnisses einer Maschine.
Zweitens finde ich es höchst unethisch, weil diese Maschine Bilder anderer Künstler benutzt, um an ihr Ergebnis zu gelangen.