Das Interesse für Designgeschichte ist zur Zeit riesig. Mit ihrem Netzwerk will die GfDg die Auseinandersetzung vorantreiben und in die Gegenwart holen.
So ziemlich alle wichtigen Experten – ob praktizierende Designer oder Hochschullehrer –, aber auch die führenden Institutionen von Bauhaus-Archiv über Die Neue Sammlung bis zum Internationalen Designzentrum Berlin sind Mitglieder. Mit derart geballter Power setzt sich die 2008 gegründete Gesellschaft für Designgeschichte dafür ein, den Diskurs über das Thema zu intensivieren und zu systematisieren. Sei es in Museen oder medialer Debatte, wo Vergangenheit und Gegenwart von Gestaltung zueinander in Bezug gesetzt werden müssen, sei es an den Hochschulen, wo die GfDg dafür eintritt, dass Forschung und Lehre zur Designgeschichte endlich den angemessenen Stellenwert erhalten.
Mit einem neuen Erscheinungsbild will das Netzwerk nun noch stärker auf sich aufmerksam machen. Melanie Kurz, Professorin für Designtheorie und Designgeschichte an der FH Aachen und seit 2019 Vorsitzende des neuen GfDg-Vorstands, arbeitete bei dem Rebranding mit vier Studierenden ihres Fachbereichs zusammen.
Alisha Steinbach gestaltete den freundlichen neuen Internetauftritt, dessen Anmutung an das auf den Arbeitstischen von Designhistorikern ausgebreitete Material erinnert. Ihr Kommilitone Paul Toma unterstützte sie dabei typografisch, die Programmierung der responsiven Site übernahm Master-Student Konstantin Saller.
Fürs radikale Redesign des Logos sorgte Master-Studentin Miriam Zimmer, die die vier Buchstaben GfDg auf Grundformen reduzierte und in ein strenges Quadratraster einpasste. Die beiden folgenden Bilder machen das Konzept sichtbar, darunter nochmal das fertige Logo in der Querformat-Variante.
Interessante News aus dem Netzwerk findet man jetzt übrigens auch auf Instagram unter@designgeschichte.
Publikationen zu Geschichte und Zukunft von Design
Gleichzeitig erschien der dritte Band in der Schriftenreihe der Gesellschaft für Designgeschichte: »Im Zeichen des Bauhauses 1919 – 2019. Kunst und Technik im Digital Turn.« Tatsächlich hatte Walter Gropius 1923 die erste Bauhaus-Ausstellung 1923 im Weimarer Haus Am Horn (wo übrigens auch die GfDg gegründet wurde) unter dem Motto »Kunst und Technik – eine neue Einheit« veranstaltet.
Ein Konzept, das zukunftsweisender nicht hätte sein können und im Zeitalter der Digitalisierung immer wieder neue Bedeutung erlangt. Schon im Weimarer Bauhaus hatte es aber auch entschiedene Kritiker.Der Band verfolgt diesen Disput bis heute, auch mit hochaktuellen Essays wie »Gemalte Diagramme. Zur Beziehung von Kunst und Informationsdesign vom Bauhaus bis in die Gegenwart« von Theres Rohde, »Digitales Entwerfen zwischen Kunst und Technik« von Meret Ernst oder einem Aufsatz von Michael Braun über computerbasiertes Entwerfen als »Digitale Handwerklichkeit«.
Oben der neue, dritte Band aus der Schriftenreihe der GfDg, unten die vorigen Publikationen, ebenfalls bei avedition in Stuttgart erschienen.
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