In unserer neuen Ausgabe liefern wir zeitgemäße Antworten zum kreativen Umgang mit Website-Buildern und stellen eine neue Designmethode vor, mit der wir mögliche Zukünfte entwerfen und damit Einfluss auf den Lauf der Dinge nehmen können // Up to date answers for the creative handling of website builders
Üblicherweise preise ich hier unsere Coverstory an. Diesmal stelle ich sie infrage. Denn: Gibt es derzeit nicht Wichtigeres, als sich über Websitebaukästen und deren Gestaltungsfreiraum für individuelle Brand Experiences Gedanken zu machen? Wie normal dürfen unsere Themen eigentlich noch sein in einer Zeit, in der wir Normalität zur Ausnahme erklären müssen? Oder anders gefragt: Wie originell können sie noch sein in einer Welt, in der man sich nichts sehnlicher wünscht als Normalität? Wir leben im Dauerkrisenmodus!
»Stellt das Ende der Gewissheiten auch eine Zeitenwende für Marken dar?«, lautete denn auch unsere Frage anlässlich des diesjährigen PAGE CD/CI Rankings. Ein flüchtiger Blick ins beiliegende Booklet legt den Schluss nahe, die Umsätze der Agenturen in den Bereichen Corporate Design und Identity hätten sich fast wieder auf Vor-Corona-Niveau eingependelt, auch die Rangfolge der Top 20 wäre weitestgehend erhalten geblieben. Doch bei genauerer Betrachtung zeigt sich ein anderes Bild, auch die Antworten fallen diverser aus als in den Jahren zuvor. Es klingen Sichtweisen an, die bewährte Geschäftsmodelle infrage stellen.
Kein Wunder. Die Pandemie hat in der Gesellschaft einen gewaltigen Digitalisierungs- und Kreativitätsschub ausgelöst! Dank der einfachen Tools und professionellen Standards von Plattformen wie Shopify oder Squarespace konnten auch Laien die eigenen Ideen schnell für kleines Geld in die Tat umsetzen. Und als wir alle die eine Krise gerade halbwegs im Griff zu haben glaubten, stürzte Putin die Welt in neues Chaos und damit auch die Wirtschaft. Die Verlierer sind, so McKinsey & Company, vor allem die Markenhersteller. Ja, man treffe nun bewusstere Entscheidungen – auch in Bezug auf Einkaufsstätte und Marke sowie den damit wahrgenommenen und tatsächlichen Kosten.
Sollten darum jetzt nicht auch wir Profis viel öfter zu effizienten Ready-made-Lösungen greifen und unsere Auftraggeber:innen befähigen, kreativer und agiler zu werden, anstatt sperrige Webauftritte vorzugeben? Und, wenn wir Co-Creation schon nicht nur als Methode sehen, sondern als Ergebnis, warum steuern wir dann nicht auch selbst Webdesignvorlagen bei? Nämlich welche, die Menschen von Neuem faszinieren und zum Mitgestalten unser aller Zukunft motivieren? . . . – Wie wir mögliche Zukünfte entwerfen und damit Einfluss auf den Lauf der Dinge nehmen können, erläutern wir in PAGE 10.2022. Und neue, zeitgemäße Antworten zum kreativen Umgang mit Website-Buildern, die gibt’s natürlich auch: in unserer Coverstory.
Website-Builder: Aus ready-made wird customized ++ Futures Design: Praxis & Cases ++ ENGLISH SPECIAL J.S. Weis ++ Boom: Design für Reinigungsmittel ++ Kartendesign: Dos and Don’ts ++ Plakate per Buchdruck: Dafi Kühne ++ Neue DIN mit Variable-First-Ansatz ++ Förderungen für Kreative ++ EXTRA: Top 20 CD/CI-Agenturen
Typically, I am promoting our cover story here. But this time, I am questioning it. Because: Don’t we have more important things to think about these days than website builders and their design scope for individual brand experiences? How normal are our topics allowed to be in times when normalcy has become the exception? Or asked in different words: How exceptional can they be, in a world that has us craving normalcy more than anything? We live in constant crisis mode!
“Does the end of certainty also define a turning point for brands?” we asked on the occasion of this year’s PAGE CD/CI Ranking. A fleeting glance at the accompanying booklet might lead to the conclusion that the sales figures of corporate design and corporate identity agencies are back to where they were before Covid, and that the ranking order among the top 20 is more or less unchanged. But a closer look reveals a different picture and more diverse answers than in the years before. Perspectives questioning established business models shine through.
No surprise there. The pandemic has given digitalization and creativity a major boost! Thanks to the simple tools and professional standards of platforms like Shopify and Squarespace, even amateurs were able to realize their own ideas at little cost. And when we believed to have one crisis under control, at least partially, Putin created new chaos in the world and for the world’s economy. The losers are, according to McKinsey & Company, primarily manufacturer brands. Because people have become more conscious in their decision-making – including point of purchase, brands, and the perceived and real costs they entail, so the consulting company.
Doesn’t that mean we professionals too should be using efficient ready-made-solutions more often now, enabling our clients to become more agile and creative, instead of defaulting to unwieldy web presences? And if we comprehend co-creation not just as a method but also as a solution, why aren’t we providing web design templates ourselves? Namely such, that spark fascination in people and thus motivate them to co-create our future? . . . How we might design possible futures and influence the course of things, we explain in PAGE 10.2022. And of course, we also provide new, up to date answers for the creative handling of website builders: in our cover story.
Website-Builder: Aus ready-made wird customized ++ Futures Design: Praxis & Cases ++ ENGLISH SPECIAL J.S. Weis ++ Boom: Design für Reinigungsmittel ++ Kartendesign: Dos and Don’ts ++ Plakate per Buchdruck: Dafi Kühne ++ Neue DIN mit Variable-First-Ansatz ++ Förderungen für Kreative ++ EXTRA: Top 20 CD/CI-Agenturen