Gerade ist es die Modebranche, die das ästhetische und mediale Potenzial neuster Technologien auslotet und in sensationellen Projekten erlebbar macht. Daraus ergeben sich Chancen für verschiedenste Designmetiers. Was Kreative über die Medienrevolution in der Fashionbranche wissen müssen!
Die Met Gala, zu der »Vogue«-Chefredakteurin Anna Wintour ins New Yorker Metropolitan Museum of Art einlädt, gilt als fashionabelstes Event der Welt. Eigentlich wird dort die Ausstellung des Costume Institute eröffnet, für das das Publikum zu diesem Anlass Millionen spendet. Viel, viel wichtiger aber ist das Schaulaufen davor auf dem roten Teppich. Seit 1949 findet es statt, doch diesmal passierte etwas grundlegend Neues. Einige der aufsehenerregendsten Outfits wurden nicht nur fotografiert – vielmehr ließ »Vogue« sie in einem mit hundert Kameras ausgestatteten xxArray-Photogrammetrie-System in 3D scannen: Ihre Online-Leser:innen konnten die Roben der Promis und Models so interaktiv von allen möglichen Seiten bestaunen.
»Wir haben das Metaversum betreten, um unsere Lieblingslaufstegstars als fotorealistische 3D-Avatare unsterblich zu machen«, verkündete »Vogue« mit ordentlich Pathos. Sponsor der Aktion war Altava (kürzlich noch als Unmatereality bekannt), ein 3D-Game-Development-Studio, das sich auf innovative technische Lösungen für die Modebranche umorientierte.
Und es gibt noch mehr Erstaunliches aus dem Umfeld der Met Gala zu berichten. So veranstaltete die Crypto Fashion Week parallel eine Meta Gala – mit rein digitaler Mode, die es bei einer NFT-Auktion zu kaufen gab. Die erfolgreichste Robe war dort »The Empress of the Metaverse«, entworfen vom Amsterdamer Label The Fabricant (von dem auch das Cover dieser PAGE stammt) und präsentiert von der digitalen Influencerin Ruby9100m (siehe unten). Das Outfit ging für drei Etherium »über den Tisch«, umgerechnet ungefähr 7000 Pfund.
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