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Endlich! #UNHATEWOMEN klagt frauenverachtende Sprache an

Zum Weltfrauentag am 8. März holen wir nochmal einen Beitrag hoch, der euch und uns beschäftigt hat: In Rap- und Hip-Hop werden Frauen als Huren diffamiert, gedisst und bedroht. Terre des Femmes und Philipp und Keuntje klagen das an – mit einer durchschlagen Kampagne und sehr smarten Pre-Rolls.

Von Fotzen, Bitches und Schlampen ist die Rede, davon, sie Backstage zu zerfetzten, es wird über ihr Fotzengeschrei lamentiert und darüber, ihnen die Zähne einzuschlagen: Die Texte erfolgreicher Rap- und Hip-Hop-Songs sind »Nicht nur Worte. Sondern Gewalt gegen Frauen«. Das sagt die Kampagne, die von der Kreativagentur Philipp und Keuntje für die Menschenrechtsorganisation Terre des Femmes entwickelt wurde.

#UNHATEWOMEN heißt sie und macht klar, dass menschenverachtende Sprache nicht nur gesellschaftlich inakzeptabel ist, sondern physischer und psychischer Gewalt den Weg ebnet.

Starker Spot, smarte Pre-Rolls

»Alle reden immer von gesellschaftlicher Verrohung. Wir haben beschlossen, etwas dagegen zu tun«, sagt Johannes Buzási, Geschäftsführer von Philipp und Keuntje. »Vergewaltigungsfantasien und Frauenhass dürfen nicht unkommentiert bleiben. Vor allem, wenn sie auf so viele begeisterte und junge Hörer treffen.«

Wie brutal die Liedzeilen wirklich sind, die man liked und wie viel Erniedrigung die Alben enthalten, die man kauft, zeigt das Herzstück der Kampagne, ein einminütiger Film samt Bling-Bling und eingängigen Beats, der die Texte erfolgreicher Rapper aus dem Kontext nimmt und mit Frauen zusammenbringt.

Gemeinsam mit Kollegen von fischerAppelt entstand bei Philipp und Keuntje darüber hinaus die Idee, einzelne Textzeilen als Pre-Rolls vor genau die Musikvideos zu stellen, aus denen sie stammen. »Jede Schaltung ein sicherer Treffer. Und hoffentlich einer, der aufrüttelt«, heißt es zu der smarten Idee von Philipp und Keuntje.

Kampagne zum richtigen Zeitpunkt

#UNHATEWOMEN ist nah am Puls. Gerade hat Der Spiegel kritisch über die Rap- und Hip-Hop-Szene berichtet und erst ein paar Tage ist es her, das ein Clip, in dem die Sex-and-the-City-Schauspielerin Cynthia Nixon wütend vorträgt, was eine Frau zu sein und zu tun hat, viral ging und millionenfach geklickt wurde.

Gleichzeitig weist Terre des Femmes mit der Kampagne auf ihre Forderung, den aktuellen Gesetzentwurf von Justizministerin Christine Lambrecht zur Bekämpfung der Hasskriminalität um den Tatbestand explizit frauenverachtender Beweggründe zu ergänzen.

Die Pre-Rolls:

 

 

Dieser Beitrag ist erstmals am 28. Februar 2020 erschienen.

 

 

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Kommentar zu diesem Artikel

  1. Sorry Jungs, so geht das nicht. Wer will denn so was freiwillig weiterverbreiten? Denn statt der dezent gestylten Frau oder des Hashtags merken sich doch alle nur die schockierenden, eklig-verachtenden Liedtexte. Damit wird gar nichts neutralisiert oder angeklagt – ganz im Gegenteil. Denkt noch mal drüber nach!

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