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Diversity Washing für Klicks? Dieses Nachwuchsprojekt zeigt, wie es besser geht

Die Designstudierenden der Hochschule Mannheim entwarfen Plakate, die Firmen-Werbung kritisch hinterfragen

ein schwarzes booklet mit dem kleinen, weißen Titel »divers«Kaum ist Pride Month, begegnen uns in fast jedem Firmenaccount auf einmal Regenbogenflaggen – nur sind sie in einigen nach dem 31.Juni schlagartig wieder verschwunden und Diversität ist kaum in den Firmenwerten verankert.  

Diese Art, soziale Minderheiten in der Werbung und Kommunikation zu verwenden, ist vor allem für Betroffene schmerzhaft, die nur sporadisch oder sogar falsch repräsentiert werden. Wie es besser geht – oder eben falsch ist – zeigt eine Reihe an Plakatkampagnen aus der Hochschule Mannheim.

Ein gif, in dem alle Seiten des booklets nacheinander durchgespielt werden

Plakatdesign: Best Practice and Worst Case

Die Studierenden gingen das Thema im Wintersemester 2022/23 im Kurs Advertising Design Basics von Professor Hamilius in acht Gruppen an. Sie bearbeiteten dabei zwei Perspektiven: Das Sichtbarmachen von Diversity Washing anhand von überspitzen Beispielen und »Diversity Now«, mit Vorschlägen für wirklich inklusive Kampagnen.

Ihre Ergebnisse fassten sie in einem kleinen A5 Booklet zusammen, dessen schwarzer Umschlag ganz ohne Regebogenfarben und nur mit dem klein gedruckten Titel auskommt.

eine Doppelseite des booklets mit verschiedenen PlakatentwürfenBild: Anna Seger, Mona Schmitt, Silja Moser

Ein kurzes, zweisprachiges Vorwort auf englisch und deutsch führt in das Thema ein. Danach folgen die Kampagnen mit einer Zuordnung in eine Kategorie und kurzen Konzepttexten.

In den Plakaten spielen die Studierenden mit verschiedenen Diversitätssymbolen, korrigieren bestehende Werbung, oder inszenieren sich selbst in unterschiedlichen Rollen.

So arbeite der Kurs das Thema Diversity Washing mit einem kritischen Blick, viel Humor und interessanten visuellen Ansätzen auf.

eine h&M Kampagne, die mit Rotstift korrigiert wurdeBild: Caterina Belling, Charlotte Riether, Momo Schaupp eine Selbstinszenierung als Graf Dracula, der sagt »i dont care about gender, you all taste delicious«Bild: Ayse Cakmak Özasan, Bibiána Lazarová, Jessica Messer, Luisa Melzer eine Kekspackung für »fair cookies« und dem claim »nur bunt fürs image«Bild: Helena Kaufmann, Sofia Argiriou, Vanessa Gehringer eine collage aus verschiedenen Gesichtern und dem Titel »there is no difference«Bild: Alessia Licitra, Fabian Schödel, Nina Papadopoulos

 

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