bond: Neues Männermagazin, alte Machos
Grafiker und Illustrator Hendrik Birke hat ein neues Männermagazin auf den Markt gebracht: 176 farbenprächtige Seiten schwarzweißer Klischees.
Grafiker und Illustrator Hendrik Birke hat ein neues Männermagazin auf den Markt gebracht: 176 farbenprächtige Seiten schwarzweißer Klischees.
Natürlich erst einmal Hut ab, in diesen Zeiten ein Magazin herauszubringen. Hendrik Birke hat sich getrautet – und leitet bond gemeinsam mit Kim van Zwol sowohl redaktionell als auch grafisch.
Was sich ihr »men’s magazine mit der Lizenz zum Mann sein« wünscht, sind »Wahrhafte Kriegerpoeten, romantische Gentlemen, zähe Haudegen, unverwüstliche Kerle, coole Typen«. Und was die brauchen: jede Menge nackter Frauen, noch mehr schnelle Autos, edle Hotels, einen guten Whiskey und ein Augenzwinkern von Angelina Jolie.
Auf 176 Seiten und im dekorativen Katalog-Stil, bei dem Fotos auf die unterschiedlichsten farbigen Hintergründe gelegt sind, werden diese Klischees in einem schwer zu unterscheidendem Mix aus journalistischem Beitrag und Anzeige ausgebreitet. Der mehrseitige Autolackierer-Comic verweist auf einen Folien- und Werbetechnik-Anbieter, Texte, die als Artikel beginnen, stranden in einer Anzeige, dazu werden diverse Fotografen-Portfolios vorgestellt – qualifizieren dafür scheint man sich ebenfalls vor allem mit viel nackter weiblicher Haut.
Aber auch einen nackten Männerpopo sieht man. Schließlich heißt es im Editorial »Ein echter MANN zeigt, wer er ist!« Folgt man bond, scheint der vor Jahrzehnten stehen geblieben zu sein. Optisch – und inhaltlich. Wo bleibt die Selbstironie? Die Selbstbespiegelung? Wo bleiben die neuen Themen? Und ein innovativer Stil?
bond erscheint zweisprachig (deutsch und englisch), vier Mal jährlich, in zehn europäischen Ländern und mit einer Auflage von 40.000 Exemplaren. Es ist in Flughäfen, Bahnhofsbuchhandlungen, ausgewählten Hotel und auf Messen erhältlich und kostet 5€.
Ein kurzer Blick in bond:
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